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LESERBRIEF: Zum geplanten Seniorenheim Heilsberg

Zu dem Artikel „Anwohner geben nicht auf“ (Bad Vilbeler Anzeiger vom 8. Juni) erreichte uns folgender Leserbrief:

Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU) gibt sich bürgernah und verständnisvoll. So heißt es im oben genannten Artikel „Rathauschef Stöhr weist darauf hin, dass es das gute Recht der Bürger sei, sich zu wehren“. Richtig, Herr Stöhr: Dieses Recht haben wir Bürger und sollten es auch tunlichst nutzen. Denn wie man auf dem Bild des Artikels sehr schön erkennen kann, mussten die Heilsberger Bürger leidvoll erkennen, dass die Stadt Bad Vilbel sehr rasch dabei ist, Tatsachen zu setzen, während die Anwohner mit einem freundlichen Gesicht und netten, nichtssagenden Worten hingehalten werden: So waren denn auch schneller als man gucken konnte, die Bäume auf der ehemaligen „Zigeunerwiese“ gerodet.

Und nicht nur dort: Auch im kleinen Wäldchen zur Frankfurter Straße musste so mancher Baum daran glauben, weil die Stadt bereits im Februar 2014 schon mal für ein bisschen Parkplatzfläche für das geplante Seniorenheim vorsorgen wollte. Dies nur kurze Zeit, nachdem Herr Stöhr besorgten Mitbürgern bei einer bei einer Informationsveranstaltung auf der sogenannten Zigeunerwiese freundlich versicherte, dass man doch über alles reden könne.

Vielleicht erinnert sich Herr Stöhr und so manch anderer Politiker ja noch an den Tag, an dem überraschend viele Mitbürger des Heilsberg sich auf der Wiese trafen, um besorgte Fragen über den geplanten Bau zu stellen. Das waren nicht nur eine Handvoll Menschen von nebenan! Falls sich die Herren und Frauen Stadtverordneten noch erinnern können, kamen doch immerhin rund 200 Unterschriften gegen den Bebauungsplan zusammen. Und: Glaubt denn Herr Stöhr wirklich, dass die Bürger der Stadt begeistert sind, wenn plötzlich Seniorenheime aus dem Boden gestampft werden, obgleich die tatsächliche Auslastung keineswegs sichergestellt ist. Schließlich gibt es ja bereits in unmittelbarer Nähe ein Altersheim!

Herr Stöhr, ich glaube, viele Heilsberger finden es richtig, dass weitere Instanzen angerufen werden. Es ist verkehrt, jetzt das ganze darauf zu reduzieren, dass es sich um die Vertretung der Interessen Einzelner handelt. Wir sind nicht nur als Wahlvolk zu gebrauchen, sondern durchaus fähig, auch einmal selbst unseren Kopf zu gebrauchen und – wie die Kläger und die Initiative – zu handeln.

Marina Helmedag, Bad Vilbel

 

LESERBRIEFE stellen nicht die Meinung der Redaktion dar. Kürzungen behalten wir uns vor.