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Zwei neue Windräder – Die Energiewende kommt an der Hohen Straße voran • Gewinne für die Region

Ganz im Gegensatz zum Bau der ersten sieben Windkraftanlagen entlang der Hohen Straße, bei denen viel Protest laut wurde, werden derzeit dort zwei weitere Anlagen errichtet. Und dieses Mal in großer Übereinstimmung mit der Bevölkerung.

Schöneck. „Die Grundstimmung zur Energiewende hat sich seit Fukushima erheblich gewandelt“, machte der Fraktionsvorsitzende der Grünen, Wolfgang Seifried, auf die geänderte Haltung der Bevölkerung zu Windrädern aufmerksam. Zusammen mit dem Frankfurter Bundestagsabgeordneten Omid Nouripour sowie seinen Parteifreunden aus Nidderau, Manfred Jünemann und Jürgen Jung, besichtigte Seifried die Baustelle auf dem Galgenberg, wo neben den 140 Meter hohen Windrädern nahe Kilianstädten die erste der beiden neuen Anlagen errichtet wird.

135 Meter hoch

Mit 135 Metern Nabenhöhe fallen sie also nur unwesentlich kleiner aus, als die vor knapp zwei Jahren in Betrieb genommenen Windräder. Mit den beiden Anlagen vom Typ Enercon E 101 wollen die Kreiswerke Main-Kinzig Strom für rund 3000 Haushalte mit einem durchschnittlichen Jahresstromverbrauch von 3500 Kilowattstunden gewinnen. Seit der ehemalige Bürgermeister Ludger Stüve (SPD) vor fünf Jahren die Idee von einem Windpark auf dem Höhenrücken vor Schönecks Toren hatte, besitzt die Umsetzung regionaler Energieprojekte einen hohen Stellenwert für Schöneck. Deshalb gab die Gemeindevertretung grünes Licht für den Bau von zwei weiteren Windkraftanlagen auf dem Galgenberg. „Das Besondere an diesem neuen Windkraftprojekt ist, dass wir dieses Mal einen regionalen Partner finden konnten, der die Anlagen finanziert und künftig auch selbst betreibt“, erklärte Seifried.

Die Kreiswerke Main-Kinzig gehören zu 51 Prozent dem Main-Kinzig-Kreis. „Dadurch bleiben die Gewinne aus dem Windpark auch zum Großteil in der Region und fließen als Dividende an den Kreis, als Gehälter an die Mitarbeiter oder Aufträge an heimische Unternehmen wieder an die Menschen hier zurück“, so Seifried. Auch Nouripour begrüßte den Ausbau, „denn die Energiewende kann nur lokal funktionieren“.

Dass der Main-Kinzig-Kreis da auf einem guten Weg sei, konnte Jünemann bestätigen. Als ehemaliges Kreisausschussmitglied berichtete er von 54 bereits bestehenden Windkraftanlagen im Kreisgebiet, die 37 650 Haushalte mit Strom versorgen. Davon stehen allein sieben Anlagen in Schöneck und vier in Nidderau. Für weitere 26 Anlagen liegen die Planungsunterlagen bereits zur Genehmigung vor. (jwn)