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Viele Fragen zum Lärmschutz

Einen Radweg parallel zu den Gleisen wird es nicht geben. Dafür ist häufig so wie hier bei der Unterführung der Straßenbrücke (B3) nicht genug Platz. Der Radweg verläuft weiterhin entlang der Nidda. Screenshot: Deutsche Bahn
Einen Radweg parallel zu den Gleisen wird es nicht geben. Dafür ist häufig so wie hier bei der Unterführung der Straßenbrücke (B3) nicht genug Platz. Der Radweg verläuft weiterhin entlang der Nidda. Screenshot: Deutsche Bahn

Online-Veranstaltung der Bahn »Eigene Gleise für die S6«

Bad Vilbel. In einer Online-Veranstaltung haben Vertreter der Deutschen Bahn in der vorigen Woche über den Fortschritt des Projektes »Eigene Gleise für die S6« informiert. 200 Bad Vilbeler und Bad Vilbelerinnen nutzten das Angebot und stellten Fragen zu verschiedenen Themen.

Im vergangen Jahr war eine eigentlich eine Baustellenbegehung geplant – die Corona-Pandemie machte den Vertretern von Bahn und Stadt einen Strich durch die Rechnung. Also informierte DB-Projektleiter Wolf-Dieter Tigges mit seinen Kollegen am Donnerstagabend digital über den Baufortschritt des Projektes. »Wir liegen voll im Zeitplan. Die eigenen Gleise gehen Ende 2023 in Betrieb« (siehe auch Artikel auf der Titelseite des Bad Vilbeler Anzeigers).

15-Minuten-Takt und besserer Lärmschutz
Im Sommer müssen sich die Vilbeler und Pendlerinnen und Pendler auf Sperrungen einstellen. Ab dem 13. Juni gibt es eine Teilsperrung. Die S6 fährt in diesen Wochen halbstündlich.

Die große Vollsperrung erfolgt vom 9. Juli bis 5. September. Dann wird die Strecke Bad Vilbel – Frankfurt voll gesperrt. In diesen acht Wochen wird in der Quellenstadt die historische Niddabrücke abgerissen und der Ersatz eingeschoben. »In dieser Zeit wird ein Schienenersatzverkehr eingerichtet«, so Tigges.
Der Projektleiter hob anschließend nochmal die Vorteile des Projektes hervor: Modernere Stationen, mehr Pünktlichkeit, die S6 im 15-Minuten-Takt. »Außerdem wird der Lärmschutz stark ausgebaut.«

Ringstraße zum Schulzentrum wird rückgebaut
Nach der Einleitung hatten die online zugeschalteten Teilnehmer die Möglichkeit, Fragen an die Bahn-Vertreter zu stellen. Davon machten sie rege Gebrauch. Die erste halbe Stunde drehte sich alles rund um das Thema Lärmschutz. »Eine direkte Begrünung der Lärmschutzwände wird es nicht geben«, erläuterte Tigges. Das sei nicht genehmigungsfähig.
Die sogenannte »Ringstraße« vom Kreisel der Homburger Straße an den Schulen vorbei bis runter zum Sportfeld wird nach Beendigung der Maßnahme zurückgebaut.

Entschädigung für Haus-Eigentümer                                                                                    Manche Teilnehmer wollten wissen, welche Art von Entschädigungen infrage kommen, bei Anwohnern, die in der Nähe der Baustelle wohnen. Tigges und sein Kollege Martin Weghofer informierten, dass dafür ein Büro eingerichtet werde. »Die betroffenen Hauseigentümer werden angeschrieben«. Es folgen Hausbesuche und Messungen. »Die Kosten übernimmt die Bahn, aber das ist nicht so einfach. Deshalb werden die Eigentümer angeschrieben«, fügte Tigges hinzu.

Momentan findet ein Großteil der Arbeiten nachts statt. Das ändert sich, wenn im Sommer die Vollsperrung ist. Dann wird auch tagsüber gearbeitet. »Natürlich werden alle Anwohner informiert.« Teilprojektleiter Antonio Cufaro ergänzte, dass eine Lärmprognose durchgeführt werde. Anschließend häuften sich die Fragen der Teilnehmer nach der Lärmbelastung. Tigges stellte klar: »Wir werden alles versuchen, um die Belastung so gering wie möglich zu halten. Aber da wo Mensch und Maschine arbeiten ist auch klar, dass dort Lärm sein wird.«

Einen festen Radweg neben den Gleisen wird es laut Projektleiter Tigges nicht geben. »Es gibt den Weg an der Nidda, der teilweise ja parallel zu den Gleisen verläuft.«

Verfahren für weiteren Abschnitt läuft
Fragen zum Teilstück Bad Vilbel-Friedberg wurden ebenfalls gestellt – doch nicht richtig beantwortet. Aktuell läuft für diese 18 Kilometer das Genehmigungsverfahren. Insgesamt bis Friedberg sollen die zwei S6-Gleise 570 Millionen Euro kosten. »Das ist heute nicht das Thema. Dazu wird es noch Veranstaltungen geben. Der Fokus liegt auf dem aktuellen Abschnitt«, so Tigges.

Nach eineinhalb Stunden endete die Veranstaltung. Projektleiter Wolf-Dieter Tigges bedankte sich für die Anregungen und Fragen. Erster Stadtrat Sebastian Wysocki wies daraufhin, dass Vertreter der Bahn auch im Planungs-, Bau und Umweltausschuss hin und wieder von den Fortschritten berichten würden. »Die Sitzung ist öffentlich. Es können auch Bürger kommen.« Das Projekt bezeichnete der künftige Bürgermeister als »echten Zugewinn für unsere Stadt«

Alle Informationen gibt es unter /www.s6-frankfurt-friedberg.de/home.html. Dort soll auch die Präsentation veröffentlich werden.                                                                                                                   Von Patrick Eickhoff