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Alarm, die Scheune brennt! – Bei der Frühjahrsübung der Jugendwehren wird die Zusammenarbeit geprobt

Karben. Gleich an zwei Schauplätzen in der Frankfurter Straße in Kloppenheim wird Alarm ausgelöst. Für die Übung wird angenommen, dass die Scheune bei Bauer Kortmann brennt. Durch Schweißarbeiten an einem Traktor habe sich Stroh entzündet. „Das ist eine durchaus realistische Annahme, so was kommt häufig vor“, erklärt Stadtjugendfeuerwehrwart Andreas Vetter.

Zudem habe es in der Grundschule Kloppenheim eine Verpuffung im Heizungskeller gegeben, woraufhin sich das Mobiliar entzündet habe, erläutert Vetter. In beiden Gebäuden würden Personen vermisst. Bei der Übung komme es darauf an, dass die zuvor in den Übungsstunden zig mal geprobten Abläufe in der richtigen Reihenfolge sowie in der dafür vorgesehenen Zeit absolviert werden.

Nachdem die Jugendlichen wie im Ernstfall mit Blaulicht angefahren kommen, springen sie aus den Fahrzeugen, um – beobachtet von zahlreichen Schaulustigen – das Geprobte anzuwenden.

Vor allem zu Beginn steht ihnen die Anspannung und Aufregung ins Gesicht geschrieben. Hochkonzentriert sind sie bei der Sache, rollen Schläuche aus und warten auf weitere Anweisungen ihrer Jugendfeuerwehrwarte. Andere laufen mit Tragen ins Gebäude, um die vermeintlich Verletzten zu suchen und zu retten. Diese werden dann auf schnellstem Weg zum Zelt von Arbeiter-Samariter-Bund und Deutschem Roten Kreuz gebracht, wo sich Sanitäter um sie kümmern.

„Klar waren wir aufgeregt. Vor allem, weil wir noch nicht so oft beim Schlauchtrupp mitgemacht haben“, erklären Ramona und Melina (beide 11). Doch nachdem sie mit dazu beigetragen haben, den vermeintlichen Brand in der Grundschule zu löschen, zeigen sich die Mädchen erleichtert und strahlen übers ganze Gesicht. Beide sind schon von Kindesbeinen an bei der Feuerwehr, „weil man Spaß haben und etwas Gutes tun kann“, sagen die Freundinnen.

„Sich einmal fühlen wie die Großen, das macht den Reiz solcher Übungen aus“, erklärt Fabian Scholz. Als stellvertretender Jugendfeuerwehrwart aus Okarben hat er gemeinsam mit Jan Böttinger die Verteiler angeschlossen, zu dem die B-Schläuche das Wasser aus dem Fahrzeug transportieren. Vom Verteiler aus werde mit C-Schläuchen das Wasser auf den Brand gespritzt, erklärt Scholz.

„Es wurde kein Jugendlicher verletzt, und die Ziegel sind noch auf den Dächern. Also kann die Übung als erfolgreich bezeichnet werden“, erklären Wehrführer Mark Kortmann und der Kloppenheimer Jugendfeuerwehrwart Thomas Bernhard. Auch Stadtjugendfeuerwehrwart Vetter ist zufrieden: Die Jugendlichen hätten richtig und in der angemessenen Zeit gehandelt. Rund 60 Nachwuchs-Brandbekämpfer haben an der Übung teilgenommen. „Mit der Beteiligung an unseren Jugendfeuerwehren können wir zufrieden sein, so konnten wir die Zahl in letzter Zeit auf 100 verdoppeln“, erklärt Vetter. (kre)