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Alles berücksichtigt – Schallschutzwände am Straßberg und Flüstergleise

Karben. Zum viergleisigen Ausbau der S 6 wird der Ortsbeirat Okarben keine eigene Stellungnahme abgeben. „Die Interessen Okarbens werden ausreichend in der Mängelliste berücksichtigt, die der Magistrat gegenüber der Bahn vorbringen wird“, erklärte Ortsvorsteher Thorsten van Schaik (SPD).

Zuvor hatte sich der Ortsbeirat von dem städtischen Planer Ekkehard Böing darüber informieren lassen, welche Schutzmaßnahmen gegen Schall und Erschütterung für Okarben gefordert werden. Grundlagen dafür hatte der Gutachter geliefert, der im Auftrag der vier Kommunen Karben, Wöllstadt, Friedberg und Bad Vilbel die Lärm- und Schallschutzmaßnahmen der Bahn untersucht hat. Flor listete das mehrgeschossige Wohngebäude „Am tiefen Born“ auf, wo mehr Schallschutz nötig sei. Problematisch sei die Lärmschutzplanung „Am Straßberg“. Dort favorisiere die Stadt eine Lärmschutzwand, die nicht direkt an der Bahntrasse errichtet werde, sondern westlich der B 3. Andernfalls werde der Straßenlärm von der Lärmschutzwand reflektiert und zurück ins Wohngebiet geworfen. „Das sieht auch das Straßenbauamt so“, erklärte Böing. Außerdem sollen alle Straßen, die parallel zur Bahn verlaufen, Lärmschutzwände erhalten, die auf der Außenseite lärmabsorbierende Oberflächen haben. Am Bahnhof wünscht die Stadt, dass „Flüstergleise“ über die Länge von 1,6 Kilometer verlegt werden. Den Neubau der Fußgängerbrücke zwischen Spitzacker und Okarben mit 142 Meter langen spindelförmigen Rampen lehnt der Magistrat Karben in der vorgesehenen Form ab. „Die Bahn ist aufgefordert, andere Möglichkeiten wie einen Aufzug oder eine Unterführung zu prüfen“.

Keinen Schutz gegen Lärm gibt es in unbebauter Landschaft und zwischen Ortsteilen, selbst wenn die Gefahr besteht, dass der Lärm weiter entfernte Anwohner erreicht. Das stellte Böing auf Nachfrage klar. „Grenzwerte für Lärm gibt es nur in Wohngebieten und nur dort, wo sie überschritten werden, baut die Bahn Lärmschutzwände.“ Zum weiteren Verfahren erklärte Böing, dass alle Einwände an die Bahn weitergeleitet werden. Sie werden dort geprüft und dann erneut mit den Kommunen erörtert. (ado)