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Als Wandervogel im Widerstand

Bad Vilbel. Zu einer Lesung mit dem 93-jährigen Herbert „Berry“ Westenburger aus Frankfurt wird für Donnerstag, 18. April, 19 Uhr ins Hotel am Kurpark eingeladen.

Berry war Mitglied einer Wandervogelgruppe, die sich nicht mit der Hitlerjugend gleichschalten ließ. Deshalb wurden er und seine Freunde verfolgt und nach der Verhaftung im berüchtigten Frankfurter Gestapo-Gefängnis Klapperfeld verhört. Er kam frei und wurde zur Wehrmacht eingezogen. Aus der Kriegsgefangenschaft kehrte er Anfang 1946 nach Frankfurt zurück. Seine Mutter war als „Halbjüdin“ nach Auschwitz deportiert und ermordet worden.

Seine persönlichen Erlebnisse hat Berry Westenburger in dem Buch „Wir pfeifen auf den ganzen Schwindel“, einem „Lebensbericht von 1932 bis 1948 über Widerstand, Gestapo-Haft, Krieg, Gefangenschaft und Wiederaufbau der Demokratie“, festgehalten. Zudem hat er als Gesprächspartner in Schulen, Universitäten und freien Jugendgruppen darüber berichtet. Für dieses Engagement ehrte ihn die Stadt Frankfurt mit der Johanna-Kirchner-Medaille und 2010 bekam er auch das Bundesverdienstkreuz verliehen.

Die Teilnahme an der Lesung im Hotel am Kurpark ist kostenfrei – um Spenden wird gebeten. (hir)