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Ampel steht auf Grün

Nach jahrzehntelanger Debatte kann das Jugendhaus auf dem Heilsberg gebaut werden

So sieht der Entwurf für das lang erwartete Heilsberger Jugendhaus am Christeneck aus. Erstellt wurde es von dem Ortsbeiratsmitglied Hartmut Schrade. Repro: Privat
So sieht der Entwurf für das lang erwartete Heilsberger Jugendhaus am Christeneck aus. Erstellt wurde es von dem Ortsbeiratsmitglied Hartmut Schrade. Repro: Privat

Einig sind sich die Bad Vilbeler Parteien nicht, wie lange schon über das Jugendhaus auf dem Heilsberg diskutiert wird. Umso sicherer ist man sich aber, dass das Haus nun endlich kommen soll. Die Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange sind abgehakt, und so liegt der Stadtverordnetenversammlung nun der Bebauungsplan vor.

Bad Vilbel. Vor rund 40 Jahren schon wurde auf dem Heilsberg über den Bau eines Jugendhauses diskutiert. Das hatte das Heilsberger Ortsbeiratsmitglied Hartmut Schrade (CDU) in einer Sitzung im März berichtet. Auf rund 200 Quadratmetern sollen nun Räumlichkeiten für Jugendliche im Heilsberger Christeneck entstehen, einem Feld am Ortsrand, direkt neben der Dirt-Bike-Bahn.

Gegen die anhaltenden Proteste der Anwohner in den vergangenen Jahren. „Wir haben ein Papier mit 143 Seiten durchgearbeitet. Das waren die kritischen Stellungnahmen von Anwohnern und Behörden an der Planung“, erörterte Erster Stadtrat Sebastian Wysocki (CDU) in der jüngsten Stadtverordnetenversammlung, bei der die Aufstellung des Bebauungsplanes endlich auf der Tagesordnung stand.

Angst vor Lärm

„Wir kommen heute zum Abschluss des Verfahrens, und es liegt ein sehr gutes Ergebnis vor“, sagte Wysocki, und dafür gab es von den Stadtverordneten Applaus. Anfang Dezember hatte sich der Heilsberger Ortsbeirat noch einmal hinter das Projekt Jugendhaus gestellt, auch wenn sich in der Sitzung noch einmal zeigte, wie umstritten der Bau ist. Der Lärm, der von dem Haus ausgehen könne, sei eine der größten Sorgen der Anwohner. Doch der Entwurf von Ortsbeiratsmitglied Schrade sieht einen Erdwall als Schutz vor. Ob Jugendliche so ein Haus überhaupt nutzen würden, wenn es so am Rande der Ortsbebauung steht, war eine weitere Frage, auf die Anwohner in der Sitzung eine Antwort hören wollten.

Carsten Hauer (SPD), Ortsbeiratsmitglied auf dem Heilsberg, freute sich: „Ich weiß, dass wir uns bei dem Thema einig sind. 2006 sei er auf den Heilsberg gezogen, und sei damals von den Plänen eines Jugendhauses berichtet worden. Die Diskussion währte schon Jahrzehnte, erinnert er sich. Hauer: „Umso glücklicher bin ich, dass wir nun endlich hier stehen und wissen, wo es hinkommt und was dort hinkommt.“

Viele Einwände

Es hätte schneller gehen können, merkt er an, doch hätten die Anwohner eben sehr viele Einwände gehabt. „Ich habe Verständnis für diese Sorgen, ich denke aber, wir haben eine Lösung geschaffen, die allen gerecht wird.“ Kein Verständnis habe er dafür, wenn so getan würde, als würde eine Justizvollzugsanstalt direkt neben dem Ort gebaut. „Für meine Kinder ist es schon zu spät, doch ich denke, es ist eine tolle Sache, wenn Eltern ihre Kinder in das Jugendhaus schicken können“, sagte Hauer.

Beatrice Schenk-Motzko (CDU) vom Heilsberger Ortsbeirat erinnerte daran, dass die Junge Union seit 20 Jahren das Jugendhaus forderte. „Ich denke, wir konnten die Bürger doch gut überzeugen, dass das Jugendhaus eine Verbesserung des pädagogischen Angebots auf dem Heilsberg darstellt“, sagte sie.

Jörg-Uwe Hahn (FDP) gab Carsten Hauer recht: „Ja, es hat schon ganz schön lange gedauert“, sagt er. „Wir haben natürlich viele Pläne auf dem Tisch gehabt in den vergangenen Jahren“, erinnerte er sich. „Und wenn mal jemand ein Buch schreibt über die Geschichte des Jugendhauses, wird er feststellen, dass alles dabei war.“ Von der Angst, dass schützenswerte Tiere leiden könnten, bis zu Munition aus dem Zweiten Weltkrieg. „Ich wohne in Dortelweil am Bahnhof, da fahren nicht nur Züge, da wird auch mal gefeiert. Erinnern Sie sich an Ihre Jugend“, appellierte er an die Anwohner. Der Bebauungsplan wurde schließlich einstimmig angenommen.

„Dieser Satzungsbeschluss muss nun amtlich bekannt gemacht werden, damit Rechtsgültigkeit besteht“, erklärte Yannick Schwander, Sprecher der Stadt Bad Vilbel, zum weiteren Vorgehen. Geld für den Bau des Jugendhauses sei im Haushalt 2018 eingeplant, erläutert er gegenüber dieser Zeitung, doch sei der Haushalt noch nicht genehmigt. „Das müsste aber Anfang 2018 soweit sein“, sagte er. Danach würden Ausschreibungen für Planungsleistungen erfolgen. „Es ist also noch ein gutes Stück bis zum Jugendhaus“, bremste er die Euphorie etwas. (nma)