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An einem Strang – Das Baustellenmarketing zahlt sich aus

Die Stadt Bad Vilbel hat vor knapp zweieinhalb Jahren das Baustellenmarketing (kurz BSM) ins Leben gerufen. Den umfangreichen Arbeiten an der Friedberger Straße wollte die Stadt, in Zusammenarbeit mit dem Verein für Stadtmarketing, ein Gremium zur Seite stellen, das alle Fragen und Herausforderungen, die rund um bauliche Tätigkeiten anfallen, begleiten sollte.

Bad Vilbel. Seit dem Beginn des BSM Anfang des Jahres 2010 sitzen regelmäßig Vertreter von Magistrat, Bauamt, Straßenverkehrsbehörde, Amt für öffentliche Ordnung, Stadtmarketing, Gewerbeverein sowie externe Marketingdienstleister zusammen. Dadurch werden an einem Tisch die Aktivitäten intern koordiniert, kanalisiert und gesteuert. Der Vorsitzende des Baustellenmarketings und 1. Vorsitzender des Vereins Stadtmarketing, Kurt Liebermeister, dazu: „Der Erfolg unseres Baustellenmarketings kann sich sehen lassen. Die Stimmung in der Bevölkerung ist deutlich positiver, was den Umgang mit Baustellen anbetrifft. Zwar ist in der Tat niemand allzu glücklich über eine Baustelle, aber man weiß, warum gebaut wird und man ist permanent über die Baumaßnahmen gut informiert.“

So verzeichnet die speziell dafür eingerichtete Website zirka 1000 Besuche pro Monat. Darüber hinaus wird die Bevölkerung über Flyer zu jeder Bauphase, Banner an zentralen Punkten der Stadt sowie eine mit den Gewerbevertretern abgestimmte einheitliche Beschilderung informiert. „Am Ende profitieren alle davon“, ist sich Liebermeister sicher: „Die Gewerbetreibenden, die ihre Kunden halten. Die Bürger die sich besser informiert fühlen und dadurch Verständnis für die Situation entwickeln. Und die vielen Abteilungen und Mitarbeiter der Städte und Kommunen, ob Bauamt, Straßenverkehrsbehörde oder Ordnungsamt, die sich in der Akzeptanz ihrer Arbeit bestätigt sehen können.Dies kann aber nur funktionieren, wenn man alle relevanten Interessengruppen über Fachgrenzen hinweg dazu einbindet und diese alle an einem Strang ziehen.“

Direkter Dialog

Negative Begleiterscheinungen von Großbaustellen können mit Hilfe des Baustellenmarketings und der dafür geeigneten Kommunikationsmaßnahmen abgemildert beziehungsweise verhindert werden. „In Bad Vilbel wurde darüber hinaus auch ein direkter Dialog sowohl mit der Bevölkerung als auch mit den Gewerbetreibenden forciert. Neben speziellen Anliegerversammlungen und Informationsabenden gibt es regelmäßige Treffen mit Vertretern des Gewerbes, um die Belange, die während der Bauphase entstehen, sofort gemeinsam zu bearbeiten. Zusätzlich wurde eine wöchentliche Baustellensprechstunde fest installiert, in der sich die Betroffenen im persönlichen Dialog mit dem Bauamt helfen lassen“, so André Haußmann, der das Konzept für das Baustellenmarketing gemeinsam mit Friedemann Kuhl erarbeitet hat.

Generelles Ziel des Baustellen-Info-Service ist es, einen konstruktiven Austausch mit den örtlichen Gewerbetreibenden, Dienstleistern und sonstigen Berufszweigen zu erzeugen. Auch der Gewerbering unterstützt dieses Angebot. Durch eine „lösungsorientierte Kommunikation“ sollen Auswirkungen der Baumaßnahmen abgemildert werden. Wichtig dabei ist der Transport der Botschaft, dass alle Geschäfte und Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants oder Tankstellen während der Bauarbeiten grundsätzlich erreichbar sind.

Die größten vom Stadtmarketing begleiteten Bauprojekte waren die Umbaumaßnahmen auf der Friedberger Straße und der Neubau der Unterführung am Nordbahnhof und aktuell sind es die Herausforderungen rund um die Entstehung der „Neuen Mitte“ mit der Stadtbibliotheksbrücke und der Nidda-Renaturierung. „Wir hoffen, auch bei den kommenden Projekten Bürger und Gäste gut durch die Baustellen führen zu können“, so Kurt Liebermeister.