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Anders schlägt Knak – Landtagskandidatur der Grünen

Trotz anfänglicher Schwierigkeiten haben die Wetterauer Grünen am Wochenende ihre Kandidaten für die Bundestags- und Landtagswahl im kommenden Jahr doch noch bestimmen können.

Bad Vilbel/Karben/Echzell. So wurde die stellvertretende Kreisvorsitzende Antje Gesinn aus Reichelsheim von den 24 Mitgliedern der Wetterauer Grünen mehrheitlich zur Kandidatin für den Bundestagswahlkampf im Wahlkreis 177 Wetterau gewählt. Sie war zu der Wahl ohne Gegenkandidaten angetreten.

Das sah bei den Kandidaten für die Sitze im Landtag ganz anders aus. Vor allem um den Kandidatenplatz Wetterau-Süd hatte es schon im Vorfeld einen heftigen Zweikampf zwischen der Vilbeler Stadtverordneten Kathrin Anders und dem Karbener Stadtverordneten Rainer Knak gegeben (der BVA berichtete). Weil er auf kommunaler Ebene mit seinen Vorschlägen und Ideen nur schwer weiterkomme, wolle er es nun auf der Landesebene versuchen, begründete der Jura-Student seine Motivation für die Kandidatur. Doch schienen die Argumente der dreifachen Mutter und Sozialpädagogin aus Bad Vilbel den Großteil der Mitglieder mehr überzeugt zu haben.

Denn Kathrin Anders gewann die Stichwahl gegen ihren Karbener Mitbewerber Knak mit 15 zu neun Stimmen am Ende doch recht klar. In ihrer Bewerbungsrede legte sie die Schwerpunkte vor allem auf die Schul- und Familienpolitik. „Ich werde massiv das bildungspolitische Versagen von Schwarz-Gelb anprangern und unsere Konzepte den Bürgern näher bringen.“ Sie plädierte deshalb für Ganztagsschulen, die ihre Aufgabe nicht nur als Aufbewahrungsstätte, sondern als ganzheitliche Bildungsinstitution sehen würden. Im weiteren Verlauf der Versammlung waren noch der Butzbacher Rüdiger Maas für die westliche Wetterau mehrheitlich zum Landtagswahl-Kandidaten bestimmt worden und Marcus Stadler aus Nidda für die östliche Wetterau. Dass der Parteitag an diesem Samstag überhaupt stattfand, war nur der Beharrlichkeit des ehemaligen Vorsitzenden Helmut Betschel-Pflügel zu verdanken. Denn zunächst mussten sich die Grünen vor der geschlossenen Tür der Horlofftal-Halle versammeln. Wegen Wechsel beim Geschäftsstellenpersonal der Grünen war offenbar versäumt worden, rechtzeitig die Halle zu reservieren. Erst die Worte des Kreisbeigeordneten Betschel-Pflügel öffneten schließlich die Türen.

„Für eine der größten Grünen-Parteiverbände in Hessen ist so etwas mehr als beschämend“, zeigte sich Dortelweiler Kurt Sänger entsetzt über diesen Rahmen des Parteitages. (jwn)