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Andi ist ein Hawaii-Ironman – Heilsberger Triathlet kam bei mörderischer Hitze nach elf Stunden und sechs Minuten ins Ziel

Bad Vilbel. Triathlet Andreas Klause aus Bad Vilbel hat es geschafft: Er ist am Samstag auf Hawaii bei der Ironman-Weltmeisterschaft ins Ziel gekommen: Nach 11 Stunden 6 Minuten und 9 Sekunden hatte sich der Heilsberger seinen Traum verwirklicht. Für die 3,8 Kilometer Schwimmen im offenen Meer hat er 1:14:46 Stunden gebraucht, dann hat er in 5:34:22 Stunden die 180 Kilometer lange Radstrecke durch die Lavawüste absolviert und die Marathondistanz von 42,2 Kilometern ist er in 4:11:15 Stunden gelaufen. Nicht ganz 6 Minuten hat er in den Wechselzonen für den Umstieg von der Schwimm- in die Radlerausrüstung und dann in die Laufschuhe und den Lauf-Dress benötigt. Zwei Tage nach dem Rennen beschrieb Andreas Klause den Rennverlauf wie folgt:

Nach sechs Tagen Aklimatisation, Schwimmtraining, einer Radausfahrt, lockeren Läufen und einer wundervollen Inselrundfahrt, war es am Samstagmorgen um 7 Uhr (19 Uhr mitteleuropäischer Zeit) endlich soweit. Das Starterfeld von 1.800 Athleten begab sich in das Wasser am Pier von Kona, der mit tausenden Besuchern gesäumt war.

Durch das breite Startfeld musste ich mich sehr konzentrieren um meinen eigenen Rhythmus zu finden, und ohne zu starken Körperkontakt oder Schläge und Tritte voranzukommen. Kurz vor dem langersehnten Wendepunkt wurde der Wellengang etwas stärker. Nach der Wende war ich richtig in meinem Rhythmus. Der Rückweg verlief gefühlt schneller und besser. Am Schwimmausstieg herrschte reges Gedränge, aber ich habe ohne Komplikationen gewechselt und ging auf die Radstrecke. Nach einer kurzen Schleife durch Kona ging es dann über den Highway durch die fast menschenleere Lavawüste. Die Sonne brannte gnadenlos.

Kurz vor der Wende ging es bergauf mit starkem Gegenwind, und ich freute mich nach der Wende mit Rückenwind zurückzufahren. Zu früh gefreut, bei rund 100 Kilometern drehte der Wind und kam aus allen Richtungen. Aus Erzählungen kannte man die gefürchteten Seitenwinde. Glauben konnte ich das nie so wirklich, wurde aber an diesem Tag eines besseren belehrt. Der Wind frischte stark auf und das Radfahren entwickelte sich zu einer Höllenqual. 20 Meter vor mir hat sich plötzlich ohne erkennbaren Grund ein Radfahrer überschlagen. Für mich lief es trotz dieser Umstände gut und ich war froh, alle sieben Meilen an eine gut ausgestattete Verpflegungsstation zu kommen.

Kurz vor der zweiten Wechselzone standen einige Zuschauer, kein Vergleich zum Ironman in Frankfurt mit seinen Stimmungsnestern an der Radstrecke. Ich habe meine Fangruppe von der Sportgemeinschaft der Druckerei Spiegler richtig vermisst.

Auch der zweite Wechsel verlief super und ich ging mit gemischten Gefühlen auf die Laufstrecke. Die Hitze war mittlerweile glühend und ich lief von Verpflegungsstation zu Verpflegungsstation, jeweils eine Meile, um dort Wasser, Eis, Isogetränke, Cola und PowerBar-Gels aufzunehmen. Meine Haut zeigte Verbrennungserscheinungen und ich spürte den heißen Asphalt durch die Schuhsohlen. Es kam mir vor, als laufe ich über glühende Lava.

Kurz vor Kona hatte unser Reiseveranstalter Hannes einen Fanstand mit Musik aufgebaut, an dem ich mich im Vorbeilaufen feiern ließ, um dann auf die letzten zwei Meilen zu gehen. Man hörte jetzt schon den Sprecher an der Ziellinie. In der Palani-Road, eine Meile vor dem Ziel, wartete meine Frau Heike auf mich und rief mir zu, gleich hast du es geschafft, der Traum ist wahr geworden. Ich freute mich auf den Zieleinlauf. Diesen (http://liveupdate.ironmanlive.com /ppv/wmf.php?rid=261&bib=746) genoss ich in vollen Zügen, die Sonne ging gerade unter und die Zuschauer waren voller Begeisterung.

Die Stimme des Sprechers Mike Reilly begrüßte mich mit: „You are an IRONMAN“!