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Bad Vilbel zu Fuß entdecken

Michael Falk, Svenja Kost, Sebastian Wysocki und Claus-Günther Kunzmann präsentieren die Flyer zu den Wanderwegen. Foto: Eickhoff
Michael Falk, Svenja Kost, Sebastian Wysocki und Claus-Günther Kunzmann präsentieren die Flyer zu den Wanderwegen. Foto: Eickhoff

Bad Vilbel. Sie heißen »Vilbelsteig«, »Auf dem Rothen Horst« oder »Schaufenster Wetterau«, und laden ein, Bad Vilbel zu Fuß zu entdecken. In den vergangenen Jahren hat die Stadt Wanderwege erarbeitet. Jetzt sind nicht nur die Schilder fertig, sondern auch die Wege ausgebaut. Auf mehr als 60 Kilometern bieten acht neue Strecken viel Abwechslung.
Acht Strecken, 65,5 Kilometer Länge, mehr als 80 Schilder. So manchem Spaziergänger, Radfahrer oder auch Wanderer werden die neuen Hinweistafeln in der Stadt, entlang der Nidda oder im Vilbeler Stadtwald bereits aufgefallen sein. Sie sind unterschiedlich groß, mit kleinen Symbolen und Texten versehen. »Sie weisen auf unsere neuen Wanderwege hin«, sagt Bürgermeister Sebastian Wysocki stolz.
Sieben Wege
und der Natura Trail

Künftig geht es also auf dem »Vilbelsteig«, »Auf dem Rothen Horst«, dem »Wassererlebnisweg«, der »Waldrunde«, dem »Schaufenster Wetterau«, dem »Auenland-Pfad« oder der »Skyline-Tour« einmal durch die Höhepunkte der Quellenstadt. »Es gibt sieben städtische Wanderwege und den Natura Trail der Naturfreunde«, sagt Kulturamtsleiter und Hessentagsbeauftragter Claus-Günther Kunzmann.
Im Zuge des hessischen Landesfestes ist das Projekt umgesetzt worden. Es wird von der Europäischen Union aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung kofinanziert. Gekostet hat das Projekt insgesamt rund 770 000 Euro. »Natürlich haben wir von dem Geld nicht nur Schilder aufgestellt«, erläutert Kunzmann. Besonders der Wegeausbau habe eine große Rolle gespielt. »Entlang der Nidda, im Burgpark oder an der Lohstraße hoch zum Wingert hat sich einiges getan.«
Für die Gestaltung und Umsetzung mitverantwortlich war Michael Falk vom Planungsbüro »360 smart«. Er sagt: »Es war gar nicht so einfach, die passenden Texte und Bilder rauszusuchen.« Schließlich handele es sich bei den meisten Routen nicht gerade um Kurzstrecken. »Der Text soll jedoch kurz und kompakt sein.« Zu den acht Wegen existieren vor dem S-Bahn-Haltepunkt Bad Vilbel Süd, auf dem Niddaplatz, am Kurhaus, am Marktplatz, an der Nidda hinter dem Schwimmbad, am Zugang von der Nidda zum Festplatzgelände, am Parkplatz am Friedhof – Lohstraße, am Ritterweiher und am Waldparkplatz Vilbeler Wald an der B521 Einstiegspunkte. Die Wander- und Spazierrouten sind so konzipiert, dass sie ohne Vorplanung genutzt werden können.
Besonders stolz sind die Organisatoren auf den »Vilbelsteig«. Er ist vom Deutschen Wanderinstitut als einer von bisher nur fünf Premium-Stadtwanderwegen zertifiziert worden. Auf der Homepage heißt es dazu: »Das sind Wanderwege in Städten, bei denen die Wegedramaturgie zusammenhängende städtebauliche, touristisch interessante Erlebnisszenarien sowie städtische und stadtnahe Naturerlebnisse in einem ausgewogenen Verhältnis über den gesamten Wegverlauf einschließt.«
Der Vilbelsteig verbindet genau das. Er führt durch Innenstadt, Kur- und Burgpark, Arboretum, Alte Mühle, Stadtwald samt Altem Schießplatz über den Heilsberg wieder in die Kernstadt. Die Strecke misst 12,5 Kilometer – Kategorie »mittelschwer«. »Die Dialoginseln auf dem Weg sollen dabei ihrem Namen alle Ehre machen«, sagt Falk. Der Vilbelsteig biete so nicht nur viel Interessantes zu sehen, sondern auch eine Rast- und Aufenthaltsqualität.
»Der Rothe Horst ist der Themenweg Geologie«, sagt Kunzmann. Als Horst wird eine geologische Hebung bezeichnet, der Rothe Horst wurde der Hügel südlich der Altstadt, bestehend aus Sandstein – dem Rotliegenden –, genannt. Seit der Römerzeit und bis in die 1950er Jahre wurde dieser in zahlreichen Brüchen abgebaut und zur Errichtung verschiedenster Bauwerke ebenso verwendet, wie zu aller Art von Steinmetzarbeiten.
Kunzmann ist stolz, dass sich 17 ehrenamtliche Wanderpaten gefunden haben, die sich um die Pflege der Wege kümmern und nach den Schildern gucken. Auf diesen Tafeln lässt sich ein QR-Code scannen. Der Text wird für Menschen mit Sehbehinderung vorgelesen. »Das war uns wichtig«, sagt Kunzmann. »Wir hoffen, dass die neuen Wanderwege gut angenommen werden.«
Weitere Informationen gibt es auf www.viltour.de.
Von Patrick Eickhoff

Eröffnung der neuen Wanderwege: Geführte Touren an den Ostertagen
Über das Osterwochenende hat die Stadt ein Programm zur Eröffnung der neuen Wanderwege auf die Beine gestellt:
Karfreitag, 29. März, 14 Uhr
Geführte Begehung des Wanderwegs »Waldrunde« mit Wanderwegpatin Beate Giebel. Treffpunkt: Spielplatz Ritterweiher.
Karfreitag, 29. März, 15 Uhr
Führung mit Eckhardt Riescher: »Auf den Spuren des blutigen Karfreitag«, Treffpunkt: Parkplatz Berger Warte.
Karsamstag, 30. März, 11 Uhr
Eröffnung und geführte Wanderung auf dem zertifizierten Premium-Stadtwanderweg »Vilbelsteig« mit Bürgermeister Sebastian Wysocki. Treffpunkt: Info-Stelen am Festplatz (FFH-Parkplatz) – Übergang zum Niddauferweg, Strecke 12,5 Kilometer, rund 150 Höhenmeter.
Karsamstag, 30. März, 14 Uhr
Geführte Begehung des Wanderwegs »Waldrunde« mit Wanderwegpaten Frank Sarkar. Treffpunkt ist der Spielplatz am Ritterweiher.
Karsamstag, 30. März, 16 Uhr
Geführte Begehung des Wassererlebniswegs mit Peter Schöttner in der Figur des Friedrich Grosholz. Treffpunkt: Bibliotheksbrücke, Seite Kurhaus.
Ostersonntag, 31. März, 15 Uhr
Geführte Begehung des Themen-Wanderwegs Geologie »Auf dem Rothen Horst« mit Stefan Kunz, unterstützt durch die Wanderwegpatin Petra Erhart und den Wanderwegpaten Andreas Diekmann. Treffpunkt: Marktplatz am Historischen Rathaus.
Ostermontag, 1. April, 10 Uhr
Geführte Begehung des Natura-
Trails durch die Naturfreunde. Treffpunkt: Info-Stelen am Südbahnhof. Strecke: 14,5 Kilometer. Gehzeit viereinhalb Stunden. Rückfahrt von Gronau per Zug.
Ostermontag, 1. April, 14 Uhr
Geführte Begehung des Wanderwegs »Schaufenster Wetterau« mit Wanderwegpaten Matthias Meerz. Treffpunkt: Info-Stelen am Festplatz (FFH-Parkplatz) – Übergang Niddauferweg. (wpa)