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Bad Vilbels beste Sportler – Vom Kreis- bis zum Europameister: Stadt würdigt im Forum Dortelweil Engagement und Erfolg

Bad Vilbel. Saskia Meffert (12) hält stolz ihre Urkunde in der Hand. Sie ist Europameisterin. 2010 hat sie im Bogenschießen und Speerwerfen richtig abgeräumt. Jetzt nimmt das zierliche Mädchen strahlend die Auszeichnung vom Bürgermeister entgegen: „Ich hab eigentlich erst letztes Jahr mit Speerwerfen angefangen.“ Aufgeregt vor Wettkämpfen sei sie nicht, sagt sie und schüttelt lachend den Kopf. Neben Saskia konnten sich am vergangenen Wochenende fast 400 weitere Sportler aus Bad Vilbel freuen. Der Magistrat der Stadt zeichnete sie im Kultur- und Sportforum in Dortelweil für ihre sportlichen Leistungen im Jahr 2010 aus. Stöhr lobte die Sportler für Durchhaltevermögen und Disziplin. „Ihr habt alle einen erfolgreichen Weg hinter euch; aber er war auch anstrengend und lang.“

Der Bürgermeister dankte ihnen für den Dienst als Botschafter des lokalen Sports, den sie der Stadt Bad Vilbel leisten. Insgesamt wurden 170 Jugendliche und knapp 200 Erwachsene für ihre Leistungen in den verschiedensten Sportarten ausgezeichnet. So war im Badminton die Schülerin Lara Hagemann vom SV Fun Ball besonders erfolgreich und konnte sich unter anderem den Titel der Südwestdeutschen Meisterin im Doppel erkämpfen. Im Judo gewann Marie Klose den Titel der Südwestdeutschen Meisterin im Einzel. Weitere Sportarten, in denen Bad Vilbel Landes- und auch Deutsche Meister vorzuweisen hat, sind unter anderem Bogenschießen, Bahnradsport und Wettkampfgymnastik.

Die meisten Preise trug im vergangenen Jahr Vered Rosa Zur-Panzer nach Hause. Die 39-Jährige schießt im SG Sprendlingen in der Schützenklasse der Damen – und ist Deutsche Meisterin in vier Kurzwaffendisziplinen. Die für Frauen eher untypische Sportart hat es ihr angetan: „Dafür braucht man unglaubliche Konzentration und Ruhe. Das fasziniert mich so.“ Lange spielte sie Handball, musste aber wegen Knieproblemen aufhören. Neue sportliche Herausforderungen fand sie beim Sportschießen. Die üblichen Vorurteile ist sie schon gewohnt. Die entstehen ihrer Meinung, weil niemand sich ernsthaft mit dem Thema beschäftigt. Schießen sei ein Sport, kein „sinnloses Geballer“ – und die Sicherheitsvorkehrungen seien sehr streng. Die Organisatoren um Sandra Vollmer von der Stadtverwaltung hatten die Veranstaltung zweigeteilt, um den Kindern langes Stillsitzen zu ersparen. Der Zirkus Krawumm begeisterte die Kleinen mit Einradfahrern und Akrobaten. Am Samstag tanzten die jungen Frauen der Gruppe „Release“ für die Sportler. Stöhr zog ein positives Fazit und versprach weitere Investitionen in den lokalen Sport. Unter anderem sagte er zu, 675 000 Euro für den neuen Kunstrasen in Gronau im Haushalt einzuplanen.