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Bauchschmerzen wegen „Kopfgeld“

Bad Vilbel. Der Ortsbeirat Heilsberg hat darüber diskutiert, ob man eine Belohnung für Hinweise auf die Täter aussetzen soll, die Toiletten am Heilsberger Busbahnhof angezündet und verwüstet haben. In einem Eilantrag forderte die CDU, das kürzlich von der Stadtverordnetenversammlung genehmigte „Kopfgeld“ auf Graffiti-Schmierer auch auf Vandalen auszudehnen.

Dem Antrag wurde mit der CDU-Mehrheit zugestimmt. Doch von Seiten der Opposition wurden Bedenken laut. Christian Kühl (SPD) fürchtet, die Aussicht auf Geld könnte dazu führen, dass Unschuldige angezeigt würden.

Herta Schweden (SPD) forderte statt einer Belohnung regelmäßige Fußstreifen der Polizei in den Stadtteilen. „Aber der richtigen Polizei, nicht irgendwelcher Amateure“, präzisierte sie mit Blick auf die freiwilligen Polizeihelfer.

Norbert Feuchter (SPD) hielt eine Kameraüberwachung für effektiver. Weil „ohnehin nichts rauskommt“, stimmte Wolfgang Vier (Grüne) dagegen. Er habe „Bauchschmerzen mit einem Kopfgeld“, sagte Christian Kühl. Die Verlockung des Geldes könne „gefährlich“ sein. Er vertraue darauf, dass ehrliche Bürger ohnehin Anzeige erstatten, wenn sie Vandalen oder andere Straftäter beobachten.

Von dem strittigen Begriff „Kopfgeld“ distanzierte sich Bad Vilbels Stadtbaurat Dieter Peters: „Aber eine Belohnung auszusetzen ist völlig in Ordnung.“ (bep)