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Beim HR groß aufgespielt – Zwei Gymnasiasten der Kurt-Schumacher-Schüler beim Big-Band-Konzert im Sendesaal

Karben. „Wenn man sich vorstellt, dass auf dieser Bühne Musikergrößen wie Ray Charles gespielt haben, dann ist das schon beeindruckend.“ Bertil Toemmler, 18-jähriger Abiturient der Kurt-Schumacher-Schule (KSS), gehörte kürzlich gemeinsam mit der gleichaltrigen Mitschülerin Lara Schley zu jenen Auserwählten, die vor Publikum im Sendesaal des Hessischen Rundfunks in Frankfurt ihr musikalisches Können unter Beweis stellen durften.

Beim 2. Hessischen Schul-Bigband-Wettbewerb 2006 wurde eine Auswahl der besten 30 Schüler getroffen, auch aus jenen Klassen, die es nicht ins Finale geschafft haben. Die Schüler wurden für den einzigen Auftritt am Samstag in der Orchester-Workshop-Band zusammengestellt. Sie kommen von verschiedenen Schulen und kannten sich vorher nicht. Ihnen gemeinsam ist ihre Liebe und Begeisterung für Musik.

Seit Dezember haben sie an insgesamt sechs Tagen im Studio der HR-Bigband geprobt. Die Schüler haben es als Chance verstanden, mit den Profis Oliver Leicht und Heinz-Dieter Sauerborn proben zu dürfen, die als Musiker in der HR-Big-Band auf einen großen Erfahrungsschatz zurückblicken können.

Mit Trompeten, Posaunen, Saxophonen, Schlagzeug, Klavier und Kontrabass sind in der Workshopband die klassischen Instrumente einer Big-Band-Besetzung vertreten. Swing-Klassiker wie Duke Ellingtons „Take The A-Train“ standen ebenso auf dem Programm wie der Song „God Bless The Child“ von Arthur Herzog Junior und Billie Holiday. Der HR wurde auf Lara und Bertil aufmerksam, als beide mit dem Schulorchester „Mainstream“ am Schul-Bigband-Wettbewerb teilgenommen haben. „Mainstream“ unter der Leitung von Musiklehrerin Nicola Piesch ist wie „Aeroflott“ oder „Intermezzo“ eines von mehreren Orchestern an der KSS. In ihrem Unterrichtsangebot schreibt die Schule Musik ganz groß. „Wir haben aus zwölf Schulen eine Auswahl getroffen“, erklärt Bernd Kuhne vom HR.

Bertil ist erst an der Schule zur Musik gekommen, er spielt seit acht Jahren Tuba. Lara hat bereits als Kind mit Blockflöte begonnen. Mit sechs Jahren bekam sie Klavierunterricht und entdeckte dort dann ihre Liebe für Blues und Jazz. Am Samstag hat sie „Chain Of Fools“ von Don Covay nach dem Arrangement von Nicola Piesch solo gesungen, während Bertil in diversen Stücken auf seiner Tuba spielte.

Obwohl beide Schüler großen Spaß an der Musik haben, klingen ihre beruflichen Pläne doch ganz anders. Lara möchte im Hotelmanagement arbeiten. Deshalb geht sie im Sommer für ein halbes Jahr nach Frankreich. „Der Musik werde ich mich erst danach wieder widmen.“ Auch Bertil kann sich nicht vorstellen, Musikwissenschaft zu studieren, das sei ihm zu trocken.