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Betörende Stimme & funky Sound – Konzert mit Marla Glen und Band in der Wasserburg

Die bekannte us-amerikanische Sängerin Marla Glen, die seit 1998 in Deutschland lebt, begeisterte mit ihren Songs und ihrer Band beim Konzert in der Bad Vilbeler Burg.

Bad Vilbel. Das groovte so heftig, da haben beinah die Burgmauern im Takt gehüpft. Die Besucher jedenfalls wippten mit Köpfen und Beinen, schnippten mit den Fingern und klatschten begeistert über die Akteure auf der Bühne.
Marla Glen und Band gastierten am Mittwochabend in Bad Vilbel bei den Burgfestspielen vor ausverkauften Haus.
Mitgebracht hatte die Sängerin mit der beeindruckenden tiefen und noch tieferen Stimme ihre aktuellen Songs der letzten Jahre wie „Garden of Desire“, „Plate“, „All Night Long“ und „Dirty Games“.
In Erinnerung an Chicago, dort in der Stadt des Blues wurde Marla Glenn 1960 geboren, zückt die quirlige Musikerin die Mundharmonika und gibt sich mit dem Song „Travel“ dem Blues hin. Auch lässt sie ihre Begegnung mit Nina Simone nicht unerwähnt, die gut und gerne für Glens Interpretation von „Ruby Tuesday“ Pate gestanden haben könnte. Eigenwillig und soulig – einfach gut gelungen. Dies auch eine weitere Reminiszenz an die Stones und Mick Jagger, der in einigen ihrer Moves quer über die Bühne wie in einem parodistischen Spiel mitzutanzen scheint.
Marla Glen singt und röhrt, faucht und gurrt, betört ihr Publikum mit ihrer Sangeskunst. Doch nicht nur das, sie scherzt mit ihren Fans wie mit ihren Musikern, stürmt in die Zuschauer-Reihen. Schließlich setzt sie sich an die afrikansiche Djembe und trommelt mit dem Song „Child“ alle in Trance, bis die Musiker übernehmen und in vibrierender Klangfülle enden.
Die Sängerin hat eine Schar beachtlicher und spielfreudiger Musiker um sich gescharrt, die sich immer wieder mit Soli hervorheben wie etwa Saxophonist Volker Zimmer und der Gitarrist Zaki Kiokakis, der sich beim Song „Child“ minutenlang in Extase spielt. Zimmer war von dem mitgehenden Publikum so begeistert, dass er die Tribüne hinauflief, natürlich das Saxophon dabei spielend. Beeindruckend auch, wie sich Zimmer und Tromepter Matthias Schwengler in einem Duett gegenseitig anstacheln, die Band nach und nach einsteigt – da haben Marla Glen und der Background-Chor schon die Bühne verlassen – und das Publikum mit einem furiosen funky Getöse in die Pause entlassen. (cwi)