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BI-Sprecher Wittstock winkt jetzt mit Gerichten

Bad Vilbel. „Die Entscheidung der CDU und FDP, die Amiwiese zu bebauen, ist eine große Enttäuschung für uns und die fast 2500 Bürger, die sich gegen die Zerstörung dieses Naherholungsgebietes ausgesprochen haben“, erklärt Uwe Wittstock, Sprecher der Heilsberger Bürgerinitiative „Rettet die Amiwiese“ nach der mehrheitlich getroffenen Entscheidung des Stadtparlaments, den Bebauungsplan „Taunusblick“ wie vorgesehen zu realisieren und neben 60 freistehenden Häusern die Infrastruktur des Heilsberg, unter anderem zugunsten der Jugend, durch neue Sportstätten und ein Jugendhaus entscheidend zu verbessern, aber auch durch eine weitere Erschließungsstraße den auf mehrere Straßen dichten Verkehr besser zu verteilen.

Der Bebauungsplan sei, so wettert Wittstock, „eine Umweltsünde ersten Ranges“ und widerspräche massiv dem Klimaschutz für das Ballungsgebiet Rhein-Main. „Unser Verein und Anlieger der Amiwiese werden gegen den Bebauungsplan ein Normenkontrollverfahren vor dem Verwaltungsgericht in Kassel anstrengen“, kündigt er an und hält mit Vermutungen nicht hinterm Haus. „Wir fürchten allerdings, dass der CDU-geführte Magistrat versuchen wird, ihren Bürgern das Recht zu nehmen, bei den Gerichten Schutz vor seinen falschen politischen Entscheidungen zu suchen“, formuliert Wittstock und schiebt die Gerüchteküche hinterher: „Es war jetzt mehrfach zu hören, dass die Stadt durch blitzschnelle Baumaßnahmen die Wiese in den nächsten Tagen als Naherholungsgebiet unbenutzbar machen will. Sollte das zutreffen, zeigt es nur, dass die Stadt die angekündigten juristische Schritte fürchtet und nicht nur das Grundrecht ihren Bürgern zu einer Klage, sondern auch ihr Recht auf die Nutzung eines grünen Erholungsgebietes zu beschneiden versucht“. Er hoffe deshalb, dass die angebliche „Ankündigung eines überstürzten Baubeginns“ nicht zutreffe und die Stadt bereit sei, die juristische Klärung der Angelegenheit abzuwarten. Von überstürzten „blitzschnellen Baumaßnahmen“ war indessen nirgendwo sonst in damit befassten Gremien die Rede. „Das ist auch nicht Bad Vilbeler Stil“, macht CDU-Fraktionschef Dr. Josef Maetz gegenüber dieser Zeitung deutlich. Zugleich könnte man sich aufgrund der Erfahrung mit den Vilbeler Christdemokraten bei der erfolgreichen Sanierung der Innenstadt in den letzten Jahren an allen zehn Fingern ausrechnen, dass die Stadtregierung die Realisierung des Bebauungsplans „Taunusblick“ keineswegs auf die lange Bank schieben werde. (sam) Seite 8