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Chillen an der Nidda-Stadt und Regionalpark GmbH haben gemeinsam einen Erlebnispunkt gebaut

Bad Vilbel. Drei hölzerne Rohrkolben als Leitkolben und bunte Stangen sind schon von weitem sichtbar. Sie markieren den neuen Erlebnispunkt am Niddaradweg. Gemeinsam mit der Regionalpark GmbH hat die Stadt Bad Vilbel in der Nähe des Gronauer Hofs, am neuen Verlauf des Niddaradwegs, diesen Verweilpunkt für Radfahrer und Spaziergänger geschaffen.

Die Finanzierung dieser 75 000 Euro teuren Baumaßnahme teilen sich die Regionalpark GmbH, die 50 000 Euro trägt, und die Stadt Bad Vilbel, die sich mit einem Betrag von 25 000 Euro an den Kosten beteiligt.

Der Erlebnispunkt entstand inmitten der im vergangenen Jahr abgeschlossenen Renaturierung der Nidda in diesem Bereich, die von der Gerty-Strohm-Stiftung getragen wurde. Geplant und umgesetzt wird er von der Bad Vilbeler Landschaftsarchitektin Anette Breit. Der Erlebnispunkt wurde an den Radweg, der auf einem Uferdamm verläuft, angegliedert. Ein begehbares Vogelnest aus Robinien-Rundhölzern mit einem Durchmesser von drei Metern prägt die Anlage. Da gerät Bad Vilbels Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU) ins Schwärmen: „Befindet man sich als Besucher im ,Vogelnest‘, hat man einen wunderbaren Blick auf Nidda und Fluss-Aue“. Stöhr genoss die Aussicht bereits. Holzliegen auf dem Platz sollen zum Verweilen und Entspannen einladen.

Euphorische Statements müssen sich die Bad Vilbeler und mögliche andere Besucher noch verkneifen, denn ein Zaun hält sie vom Betreten des Geländes ab. „Wir müssen die Radfahrer und Spaziergänger noch um Geduld bitten“, sagt Stöhr mit Blick auf den Zaun. Der frisch gelegte Rollrasen brauche etwas Zeit, bis er begehbar ist“.

Die Niddarenaturierung in diesem Bereich hat eine Länge von drei Kilometern und umfasst etwa 50 Hektar Fläche, die beim Erwerb der landwirtschaftlichen Flächen des Gronauer Hofs frei geworden sind.

Die Kanalisierung der Nidda erfolgte in den Sechzigerjahren. Dabei wurde der Fluss begradigt, mit Steinsätzen befestigt und durch Hochwasserdämme von der Aue abgeschnitten. Die Grünlandflächen der Aue wurden anschließend in Ackerland umgewandelt.

Mit der Renaturierung wurden diese Prozesse mehr als rückgängig gemacht. Der Fluss erhielt Raum zur natürlichen Eigenentwicklung, die Aue wurde wieder zu Grünland umgewandelt und kann bei Hochwasser überschwemmt werden.

Neben den ökologischen Vorteilen wird durch die Reaktivierung der Aue als Flutungsraum ein wichtiger Beitrag für den vorbeugenden Hochwasserschutz geleistet. Die Dimension der Flussgestaltung bei Gronau ist in dieser Form bisher einmalig im Wetteraukreis, da auf langer Fließstrecke an beiden Ufern der Fluss der Natur zurückgegeben wurde.