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Das kam sehr gut rüber

Eine Million Fernsehzuschauer sahen Christuskirchen-Gottesdienst

Kamera läuft, hieß es kürzlich beim Sonntagsgottesdienst in der Christuskirche, als das ZDF live übertrug. Gut eine Million Fernsehzuschauer verfolgte die Sendung. Foto: Privat
Kamera läuft, hieß es kürzlich beim Sonntagsgottesdienst in der Christuskirche, als das ZDF live übertrug. Gut eine Million Fernsehzuschauer verfolgte die Sendung. Foto: Privat

Mit viel Begeisterung wurde vor den Fernsehern ein vom ZDF live aus der Evangelischen Christuskirche übertragener Gottesdienst verfolgt. In der Mediathek des Senders kann er noch bis Ende dieses Jahres aufgerufen werden, wie Gemeindemitglied Lutz Rosenkranz berichtet.

Bad Vilbel. Um 9.30 Uhr am 21. Januar war es so weit: Mit einer Außenaufnahme der Christuskirche begann die Live-Übertragung des Bad Vilbeler Gottesdienstes, und die Jesus House Band lud zum Mitfeiern ein: „Sei willkommen hier, lass deine Ängste vor der Tür“. Anja Seybold, ehrenamtliche Mitarbeiterin im Musikbereich der Gemeinde und bei „Kirche anders“, begrüßte zusammen mit Pfarrer Klaus Neumeier die Zuschauer an den Fernsehgeräten. Die rund 350 Besucher in der Kirche selbst wurden bereits zuvor auf den besonderen Gottesdienst eingestimmt: „Bitte winkt nicht in die Kameras und singt mit, das kommt besser rüber…“

Vertrauen wagen

Und es kam sehr gut rüber, was sich der Leitungskreis des Gottesdienstes zusammen mit Fernsehpfarrer Stephan Fritz in den vergangenen Monaten überlegt hatte: Ein moderner Gottesdienst mit Bandmusik und vorab produzierten Einspielfilmen sollte es werden. Das Thema „Vertrauen wagen“ sollte sehr zeitgemäß und lebensnah behandelt werden. Dem widmete sich vor allem Klaus Neumeier in seiner Predigt. Er berichtete von seinen Erfahrungen als ehrenamtlicher Jugendleiter. Pfarrer Neumeier sprach auch davon, dass Vertrauen enttäuscht werden kann – „auch Gottvertrauen, wenn Gebete anscheinend nicht erhört werden“, dass sich Vertrauen aber fast immer lohne und nur mit Vertrauen der weite Raum des Lebens erfahren werden könne. Das gelte auch für unsere Gesellschaft, in der nicht alles vollkommen sei, es aber trotzdem wichtig sei, „dass wir auch in unserem großen Miteinander vom gegenseitigen Vertrauen leben“.

Mitten aus dem Leben erzählten zwei Gemeindemitglieder, was für sie Vertrauen bedeutet: Christine Schmidt berichtete von dem langen Weg, bis für sie Vertrauen möglich sei und wie wichtig es sei, selbst als vertrauenswürdiger Mensch auf andere zuzugehen. Viel Eindruck machte im Fernsehen der Kurzfilm mit Robin Krauß, der als Feuerwehrmann von der Bedeutung des Vertrauens erzählte. Auch Pfarrerin Ulrike Mey war im Gebet und mit der biblischen Lesung beteiligt und komplettierte das Team, das den Gottesdienst vor der Kamera gestaltete.

Viele Rückmeldungen

Über 500 Anrufer meldeten sich nach dem Gottesdienst bei den 24 Telefonisten aus dem Kreis der ehrenamtlichen Gemeindemitarbeitenden. Dazu kamen über 100 E-Mails, normale Briefe und enorm viele Rückmeldungen in den social media. Neben einzelnen sehr wenigen kritischen Rückmeldungen vor allem auf die moderne Gottesdienstgestaltung gab es insgesamt altersübergreifend eine hervorragende Resonanz. Besonders hervorgehoben wurden dabei die mit allen Generationen voll besetzte Kirche und die erkennbar lockere und freundliche Atmosphäre des Gottesdienstes. Besonders auch die musikalisch hervorragende und thematisch bestens passende Musik der jungen Musiker der Jesus House Band wurde von allen Altersgruppen gewürdigt. Viele Bestellungen von Predigttext, Gottesdienst-DVD und Band-CD gingen ein und werden demnächst bearbeitet werden.

Aufregendes Erlebnis

Mit besonderer Freude wurde in der Gemeinde zur Kenntnis genommen, dass die Zuschauerzahlen mit 800 000 bis in der Spitze sogar über 1 Million deutlich über dem Durchschnitt der ZDF-Gottesdienste lagen. Nur bei der ARD im Sportprogramm waren zur selben Zeit mehr Zuschauer vor den Bildschirmen. Aber auch, wer den Gottesdienst verpasst hat, kann ihn noch bis zum Ende dieses Jahres in der ZDF-Mediathek anschauen.

Für die Gemeinde war der Besuch der rund 30 Mitarbeitenden des ZDF eine tolle Erfahrung: Vom Catering über die Technikhilfen bis zu denen, die an den Telefonen saßen oder vor der Kamera standen, war es ein sehr aufregendes Wochenende. Klaus Neumeier: „Wir sind ja alles keine Fernsehprofis und gerade deswegen sehr froh und dankbar, dass alles ohne Pannen funktioniert hat. Und wir konnten unser Verständnis von „Gott feiern“ präsentieren, wie es uns in unserer Gemeinde vor Ort wichtig geworden ist.“ Viele Rückmeldungen auch aus Bad Vilbel selbst machten zudem nach dem Gottesdienst deutlich, dass eine solche Live-Sendung aus der Quellenstadt weit über die Grenzen der Kirchengemeinde wahrgenommen wurde.