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David gegen Goliath – Stadtwerke wollen sich nicht „platt machen“ lassen

Bad Vilbel. Die EON, die in den vergangenen Jahrzehnten nicht als Preisbrecher bekannt war, hat eine Preissenkungsrunde eingeläutet. Sie unterbietet die aktuellen Bad Vilbeler Preise ab dem 1. April. „Nur ist das noch nicht das letzte Wort“, erklärt Stadtwerke-Geschäftsführer Klaus Minkel und kündigt bis zum Stichtag „rechtzeitig eine Bad Vilbeler Antwort“ an. Niemand brauche sich daher vorschnell zu entscheiden, fügt er kämpferisch hinzu.

Der Vorstoß von EON sei „ähnlich unsauber wie der Vorstoß von EnBW mit dem angeb-lich gelben Strom“, kritisiert Minkel. Beide Versorgungsriesen zählen nämlich in ihren an-gestammten Versorgungsgebieten eher zu den teuren Anbietern. EnBW bietet zum Beispiel in Bad Vilbel um 15 Prozent billiger an als bei seinen eigenen Tarifkunden. Auch EON verkaufe in Gronau den Strom teurer als in Bad Vilbel.

„Wer auf die Lockvogelangebote der Großen hereinfällt, läuft Gefahr, dass er am Ende am Fliegenfänger der Großen hängt, die in dem Augenblick wieder andere Preise stellen würden, in dem es die Stadtwerke Bad Vilbel nicht mehr gäbe“, macht Geschäftsführer Minkel deutlich. Auch sollte bedacht werden, „dass sich an den Großen oft genug die Heuschrecken-Fonds mästen wollen“, die nicht das Unternehmensziel haben, günstige Preise zu stellen.

Bei den Stadtwerken Bad Vilbel „haben wir hingegen über Jahrzehnte unsere Kunden günstiger beliefert als die Großen in ihren Versorgungsgebieten“ erinnert Minkel und fügt noch weitere Argumente gegen die Konkurrenz ins Treffen: „Bei uns sind nämlich auch dauerhaft günstige Preise ein Unternehmensziel. Im übrigen gehören die Stadtwerke nicht irgendwelchen Heuschrecken, sondern den Bürgern dieser Stadt. Deshalb fließen der Stadt erhebliche Beträge durch die Stadtwerke zu, die wiederum unseren Bürgern zugute kommen. Darauf ist bei EON und EnBW natürlich nicht zu rechnen“. (sam)