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Die Freundschaft von Pünktchen und Anto

Pünktchen und Anton legen bei einem Streifzug durch die Stadt eine kesse Sohle aufs Parkett. Foto: Eugen Sommer
Pünktchen und Anton legen bei einem Streifzug durch die Stadt eine kesse Sohle aufs Parkett. Foto: Eugen Sommer

Bad Vilbel. Großer Familiennachmittag in der Burg: »Pünktchen und Anton« hatten am Samstagnachmittag zur öffentlichen Generalprobe und für Sonntag zur Premiere eingeladen. Und viele Kinder kamen mit ihren Eltern und Großeltern, um sich das Musical nach Erich Kästners Roman von 1931 anzuschauen.
Die Geschichte über die Freundschaft wurde bereits mehrfach verfilmt, auch eine Bühnenfassung gibt es schon länger, aber das Musical wurde erst 2014 uraufgeführt. In diesem Jahr ist es in der Regie von Christian H. Voss und der Musikalischen Leitung von Philipp Polzin in Bad Vilbel zu sehen.
Berlin der 1930er Jahre
Auf der Zuschauertribüne verfolgten Kinder wie Erwachsene gebannt, wie sich die aus reichem Hause stammende Luise »Pünktchen« Pogge und der in armen Verhältnissen lebende Anton Gast kennenlernen und in eine Detektivgeschichte hineingeraten, die sie zu einem guten Ende bringen. Knapp zwei Stunden dauert das Stück, das mit einem Lied über die Freundschaft endet – gesungen von allen zwölf Schauspielerinnen und Schauspielern des Stücks, bei dem das Publikum mitklatschte.
Für die Bühne verantwortlich bei »Pünktchen und Anton« ist Oliver Kostecka. Er orientierte sich dafür an der von Fotografien dieser Jahre bekannten Schwarz-Weiß-Ästhetik und versetzt mit seinem in Schwarz und Weiß gehaltenen Bühnenbild das Publikum ins Berlin der 1930er-Jahre, in denen die Geschichte spielt. Die bunten Kostüme der Schauspieler bilden einen schönen Kontrast dazu. Das Bühnenbild zeigt einen Straßenausschnitt mit Lokalen, hat in der Mitte eine Drehbühne – mit dem Salon der Familie Pogge auf der einen und dem Café »Sommerlatte« auf der anderen Seite – und am Rand verwandelt sich der »Kästner Bräu« schnell zur Wohnung von Anton und seiner Mutter. Beeindruckend: Die Schauspielerinnen und Schauspieler passen während des Stückes das Bühnenbild selbst an die jeweiligen Szenen an.
Das Publikum genoss das Ambiente in der Burg und die Aufführung, verfolgte aufmerksam die Vorstellung und war zufrieden: »War toll, »war cool«, »war echt gut« und »das war schön« war etwa nach der Vorstellung zu hören. »Tollosal« hätte Pünktchen gesagt. Wer »Pünktchen und Anton« mit nach Hause nehmen wollte, konnte das in Form des Theaterplakats tun. Auf dessen Rückseite gibt es Informationen zum Autor und zum Stück sowie Fragen und Rätsel dazu.
Weitere Vorstellungen und Informationen

»Pünktchen und Anton« ist ein Familien-Musical und für Kinder ab sechs Jahren geeignet. Die nächsten Vorstellungen gibts am 28. und 29. Mai jeweils ab 12 Uhr. Weiter geht es vom 3. bis 5. Juni. Die Termine zum gesamten Spielplan und Informationen zu allen Inszenierungen sind zu finden auf www.kultur-bad-vilbel.de. Dort können auch Tickets online gebucht werden; sie sind auch direkt erhältlich im Kartenbüro im Klaus-Havenstein-Weg 1, Telefon (06101) 559455. Von Christiane Kauer