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Die Wiedergeburt der Fabelwesen

Bad Vilbel. Im Jahr 1849 wurde beim Bahnbau in Bad Vilbel ein gut erhaltenes Römer-Mosaik gefunden, das offensichtlich im 2. Jahrhundert n.Chr. Teil einer Badeanlage in einer römischen Villa war.

Dieses um 180 n. Chr. entstandene Prunkstück römischer Mosaikkunst wurde auf Initiative von Hassia Mineralquellen, mit Unterstützung der Stadt Bad Vilbel und unter wissenschaftlicher Begleitung des Römerkastells Saalburg, vollständig rekonstruiert und originalgetreu in Sizilien nachgebildet. Das Mosaik stellt das zentrale, überlebensgroße Haupt des Meeresgottes Oceanus gruppiert mit schwimmenden übermütigen Delphinen, spielenden Seelöwen, Enten, Schwänen und Schlangen dar. Unter dem Kopf des Gottes ist in einer in schwarz-weißen Steinchen eingelegten Leiste der Name des Mosaikverfassers zu lesen: PERVINCVS – ein in der damaligen Zeit bekannter Künstler.

Für das Mosaik wurde ein Glas-Pavillon errichtet, der im Kurpark ein sehr schönes Ensemble mit dem Hassia-Quellentempel abgibt.

Das gesamte Mosaik ist mit fließendem Wasser überspült. Durch diesen raffinierten Effekt werden die auf dem Mosaik dargestellten Meerestiere scheinbar zum Leben erweckt und tummeln sich im Wasser, so wie es auch in der damaligen Thermenanlage in der römischen Villa der Fall war. (sam)