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Ein Mann beseelt vom Feuer der Menschlichkeit-Neuer Ehrenstadtbrandinspektor – Stadt würdigt Gerhard Stengels Wirken

Bad Vilbel. Gerhard Stengel (69) ist nun Bad Vilbeler Ehrenstadtbrandinspektor. „Sie haben ein starkes Bedürfnis, anderen Menschen zu helfen, sind mit einem starken Willen zum Aufbau beseelt und besitzen die notwendige Kraft und Ausdauer“, sagte Brandschutzdezernent und Erster Stadtrat Jörg Frank (CDU) bei der Ernennung. Diese Qualitäten habe Stengel „klug und mit einem Höchstmaß persönlicher Hingabe zum Nutzen der Menschen, Aufbau der Feuerwehr und im Sinne der Völkerverständigung eingesetzt“.

Bewusst sei als Ort der Ehrung die Feuerwehr Heilsberg gewählt worden, die es ohne Stengels Hartnäckigkeit gegen Widerstände in der Politik und der Wehr nicht gäbe. 1958 trat Stengel in die Freiwillige Feuerwehr ein. 1974 wurde er stellvertretender, 1979 Stadtbrandinspektor, der er bis 1999 blieb. Stengel war bis zum Ruhestand 2002 Vize einer großen Wache der Frankfurter Berufsfeuerwehr.

Auf seine Initiative wurde für Bad Vilbel in den Siebzigern sowohl das dezentrale Brandschutzkonzept mit einer Feuerwehr in jedem Stadtteil entwickelt als auch ein Feuerwehrentwicklungsplan.

Daneben sorgte er für einen Feuerwehraustausch mit der holländischen Partnerstadt Huizen. Nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl knüpfte er an die Kontakte zwischen den Berufsfeuerwehren in Frankfurt und Kiew an, um eigene Initiativen der Vilbeler Wehr zu initiieren. Tonnen von Hilfsgütern schickte Stengel nach dort.

Er lernte im Transit die Hilfsbereitschaft der Ungarn kennen und leistet dort und im benachbarten Rumänien humanitäre Hilfe. Zusammen mit seinem Nachfolger Matthias Meffert pflegt Stengel seit 1994 den Feuerwehr-Jugendaustausch mit der französischen Partnerstadt Moulins.

Stengels Liste hoher und höchster Ehrungen ist lang, sie reicht vom Ehrenbrief des Landes Hessen, den er 1994 erhielt, und der goldenen Ehrennadel der Stadt Bad Vilbel bis zum Bundesverdienstkreuz am Bande, das ihm im Jahre 1998 überreicht wurde. Erster Stadtrat Frank dankte Stengels Ehefrau Marlene mit Blumen für ihre „Opfer und Einschränkungen“, die sie durch das außergewöhnliche Engagement ihres Mannes hinzunehmen habe.