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Ein Parkplatz braucht keinen Namen – Wende im Ortsbeirat Kloppenheim

Karben. Krnover Platz? Europaplatz? Die Fläche im neuen Stadtzentrum soll einfach „Parkplatz“ heißen. Das ist der jüngste und recht überraschende Vorschlag der Regierung von Bürgermeister Guido Rahn (CDU). Der Platz soll simpel namenlos bleiben. „Es ist die Anregung des Magistrats, den Platz überhaupt nicht zu benennen“, erklärt der Bürgermeister.

Bei der Ankündigung reibt sich manch einer am Mittwochabend im Ortsbeirat Kloppenheim die Augen. Eigentlich sollte das Gremium einen Streit entscheiden: Soll der Platz weiter nach der tschechischen Partnerstadt Krnov heißen, wie es die SPD möchte, oder in Europaplatz umbenannt werden, wie es CDU, FW und FDP vorschlagen. Rahn aber sagt: „Es genügt, wenn die neuen Geschäfte dort die Adresse Luisenthaler Straße haben. Für einen Parkplatz müssen wir ja keinen Namen vergeben.“ Frühere Pläne hatten hier einen Stadtplatz mit Wochenmarkt und Raum für Freiluftkonzerte vorgesehen – und eine ganz andere Bebauung.

Der Name Krnover Platz existiere schon seit drei, vier Jahren so „und niemand hat sich daran gestört“, hält Stadtverordneter Helge Gottschalk (SPD) dagegen. Auch sei eine Umbenennung mit hohem Aufwand zumindest für die Apotheke verbunden. Der Aufwand sei wohl nicht das Problem, widerspricht Ortsvorsteherin Marita Scheurich (CDU).

Von Gewöhnung könne man auch nicht sprechen, findet Rahn: „Die Fläche war zehn Jahre lang eine ungepflegte Wiese.“ Die Idee, daraus einen Marktplatz zu machen, sei „Träumerei“ gewesen.

Und was ist mit der Bürgerbeteiligung bei der Namenssuche? Stadtrat Philipp von Leonhardi (CDU) hatte das als Lösung angekündigt. „Ein Missverständnis“, sagt Guido Rahn. (den)