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Eine runde Sache

Seit 2006 haben sie darauf gewartet, nun können auch die Kicker des SV Gronau einen dauerhaft bespielbaren Platz nutzen.

Bad Vilbel. Hochbetrieb herrschte an der Sportanlage im Gronauer Aueweg. Politiker, Bürger, Fußballer, Musiker und Vereinssportler fanden sich zusammen, denn der neue Kunstrasenplatz dort sei „das letzte fehlende Puzzlestück zu einem einzigartigen Bild“, wie es Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU) in seiner Rede formulierte. Seit 2001 habe er bereits fünf Kunstrasenplätze in der Stadt einweihen können – und jetzt Gronau.

Hochwasserschutz

Das sei eine Einmaligkeit im ganzen Kreis und wahrscheinlich auch in Hessen, „denn andernorts wäre man schon froh, wenn überhaupt in die Infrastruktur der Sportstätten investiert würde“, so Stöhr. 760 000 Euro wurden verbaut, 50 000 Euro gab es aus Landesmitteln dazu. Entstanden ist ein 62 mal 94 Meter großer Platz, der den früheren Hartplatz ersetzte.

Doch galt es hohe Hürden zu überwinden, erläutert Stöhr: Umfangreiche Erdarbeiten mit Auflagen von Wasserwirtschaftsamt und der Unteren Naturschutzbehörde. Weil die Gronauer Sportanlage im Bereich des so genannten „Nidda-Jahrhunderthochwassers“ liegt, musste die Platz-Oberfläche durch Auffüllung 50 Zentimeter erhöht werden, um sie vor Hochwasserschäden zu schützen. Der neue Platz ist mit sechs Flutlichtmasten, einer Beregnungsanlage, Drainage und Technikgarage ausgestattet.

Bereits im Mai hatte der SV Gronau Grund zum Feiern: mit 37 Helfern, über 2400 Arbeitsstunden und 50 000 Euro Zuschuss von Stadt und Verein zur Sport- und Kulturförderung haben sie ihr Vereinsheim grundlegend saniert. „Manchmal will gut Ding Weile haben“, meinte Ortsvorsteher Karl-Peter Schäfer (CDU). Der Platz stehe seit 2006 auf der Agenda, „wir haben das Ziel erreicht.“ Bis dahin galt es für die SV-Fußballer, „emotionale Höhen und Rückschläge“ zu verkraften, blickte Holger Umlauf, der Vorsitzende des SV, zurück.

Eigeninitiative

Nicht um zu klagen, sondern um den Vereinsmitgliedern zu verdeutlichen, was sie erreicht haben. Er erinnerte daran, dass im Dezember 2006 der erste Antrag für den Kunstrasenplatz gestellt wurde. Im November 2008 habe die Stadt 700 000 Euro in Aussicht gestellt. Im März habe man auf der Anlage schon die Stadtmeisterschaft geplant, im April dann in der FNP lesen müssen, das Ganze sei „in der Schwebe“, erinnert Umlauf. Dann sei erst einmal der Kunstrasenplatz für den FV Bad Vilbel gekommen und das Angebot einen Wochentag auf dem Heilsberg zu trainieren. Im September dann der große Schreck: es sollte jetzt nur 25 000 Euro für die Sanierung des Hartplatzes geben. Das Geld wurde in den Umbau des Vereinsheimes umgelenkt. Doch die Gronauer ließen nicht locker. Im Juni 2012 wurden schließlich 720 000 Euro bewilligt, „dann ging es wirklich schnell“, so Umlauf. Seit November wird der Platz bespielt. Zur feierlichen Einweihung spielte der Posaunenchor Niederdorfelden, während sich bereits die Elf des SV Gronau II und des SV 1923 Nieder-Wöllstadt II warmspielten für das anschließende Match in der Kreisliga B Friedberg. Danach traten noch die ersten Mannschaften gegeneinander an.