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Eine Vision wird wahr – Am Wochenende wird im ersten Stock des Marktplatzzentrums das „Haus der Begegnung“ eingeweiht

Bad Vilbel. Nach Jahrzehnten des Wartens ging es ganz schnell. Anderthalb Jahre nach seiner Gründung eröffnet der Förderverein am Samstag sein Haus der Begegnung – dank kräftiger Hilfe von Sponsoren und der Stadt.

„Wenn ich das mitmache, muss das in kürzester Zeit verwirklicht sein“, betonte Hassia-Seniorchef Günter Hinkel mit unternehmerischem Elan in den neu eingerichteten Räumlichkeiten im ersten Stock des Marktplatzzentrums. Vor anderthalb Jahren bat ihn Ehrenbürgermeister Günther Biwer um Unterstützung – und schon kurz darauf gründete sich unter dem Vorsitz von Biwer und seinem Vize Hinkel der Förderverein.

Die Initiatoren haben ihr selbst gestecktes Ziel erreicht, die Begegnungsstätte zur Hälfte zu finanzieren – auch wenn es „die eine oder andere Verteuerung“ gab, wie Hinkel es dezent formuliert. Immerhin sind aus den geplanten Umbau- und Einrichtungskosten von 300 000 Euro schließlich 465 000 Euro geworden. Davon trägt die Stadt statt der Hälfte nur noch 35 Prozent – 165 000 Euro. Den Rest bringen der Sponsoring-Verein für Sport- und Kulturförderung (70 000 Euro) und der Förderverein selbst mit 195 000 Euro auf. Knapp 40 Sponsoren haben sich daran beteiligt, so Hinkel. 35 000 Euro sind Darlehen. Mit allein 50 000 Euro Mehrkosten schlug die Sommerterrasse zur Nidda hin zu Buche.

Nun hat die Stadt endlich eine gute Stube, in der man sich informieren, treffen oder einfach Kaffee trinken kann. 400 Quadratmeter groß ist die Etage, die die Stadt für zehn Jahre angemietet hat und dem Verein überlässt. Das Bistro mit Küche ist 100 Quadratmeter groß, dazu kommen noch vier Büros für Bürgeraktive und Nachbarschaftshilfe, sowie die städtischen Senioren- und Familienbüros. Zwei Gruppenräume komplettieren das räumliche Angebot.

Das erweist sich beim ersten Rundgang als ansprechend modern, transparent und funktionell. Die Räume haben alle Glaswände. Transparente Folien mit Motiven sich begegnender Passanten bieten einen gewissen Sichtschutz. Im Bistro können 50 Gäste bewirtet werden. Es soll ab Dezember dienstags von 9 bis 12 Uhr, sowie donnerstags und sonntags von 15 bis 18 Uhr geöffnet sein.

Dabei reiche die Idee für das Haus der Begegnung bis ins Jahr 1982 zurück, erinnerte Biwer. Damals stand im Altenhilfeplan der Stadt, man möge die Zweckmäßigkeit zentraler Nachbarschaftsforen prüfen, die ehrenamtlich, inklusive Café, geführt werden sollten. Die Agenda-Gruppe „Leben im Alter gestalten“, die das Projekt anstieß, gründete sich 2003.

Der neue Treffpunkt diene der Stärkung der Generationen, so Biwer. Senioren könnten dort Kindern vorlesen, die Kinderbürgermeisterin hält ihre Sprechstunde ab. Die Aktivitäten könnten von der Kinderbetreuung über familiäres Kochen bis hin zu Beratungsstunden von Unternehmern für Existenzgründer reichen. Die Räumlichkeiten können separat genutzt werden. Die Altenpflegerin Ulrike Greiner, die die Hospizgruppe der Nachbarschaftshilfe leitet, soll die Aktivitäten koordinieren, um „ein friedliches Miteinander der Organisationen zu ermöglichen“, so Biwer.

Ulrike Greiner ist erreichbar unter Telefonnummer (06101) 602535 und per E-Mail unter „hdb-bad-vilbel@arcor.de“. Die Einweihung findet am Samstag, 28. November, 11 Uhr mit einem Festakt statt. Von 13.30 Uhr bis 17 Uhr sind Besucher zum Tag der offenen Tür eingeladen, ebenso für Sonntag, 29. November, ab 14.30 Uhr.