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Eldorado der Beton(kopf)lobby

Schön, dass sich Herr Gellings wieder einmal zu Wort meldet. Hatte er doch bei der Bürgeraussprache im Rahmen der zurückliegenden Sitzung des Heilsberger Ortsbeirates im April noch mit „elder-statesman“-Habitus ein Mediationsverfahren angeboten, um die offenkundigen Interessenkonflikte zwischen Magistrat, allen Vilbeler inklusive Heilsberger Bürgern und den unmittelbar betroffenen Anwohnern im Besonderen zu lösen. Dabei ging es nicht nur um die Amiwiesen-Bebauung, sondern auch um die parallel vorgesehenen Verdichtungsaktivitäten auf der gegenüberliegenden Nordostseite des Heilsbergs: Am Moulins-Ring und Tannenweg. Seither hat man jedoch in der Sache leider nichts mehr von ihm gehört. Alles lediglich Worte – nur Schall und Rauch? Oder – um in der einschlägigen politischen Tradition zu bleiben: „Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern?“

Hat er sich mit dem generösen wie öffentlichkeitswirksamen Angebot womöglich zu weit aus dem Fenster gelehnt, auf dass seine Parteispitze ihn nun rigoros zurückgepfiffen hat? Ein zeitraubendes „Mediationsverfahren“ und die nun auf einmal an den Tag gelegte Eile des Magistrats, den Bebauungsplan für die Amiwiese im Schweinsgalopp vor den Sommerferien unter Dach und Fach zu bringen, sind wohl nicht ganz kompatibel miteinander!

Auch die Neubefassung mit der eigentlich im Sinne seiner Partei „eingetüteten“ Bebauung auf dem Mormonen-Gelände und dem städtischen Steilhang war dem Magistrat wohl ein Dorn im Auge.

Wofür ist seine lobenswerte Absicht geopfert worden, das Für und Wider offen unter Berücksichtigung aller Zielkonflikte und echten Alternativen zu diskutieren? Souverän – um beim Anliegen des Herrn Gellings zu bleiben – ist das Agieren des Magistrats weder auf der Amiwiese noch am Heilsberger Nordosthang entlang des Tannenweges. Hoffentlich bleibt dem Heilsberg die deutlich schlechtere Variante erspart, als Eldorado der Beton(kopf)lobby „kaputt entwickelt“ zu werden.

Udo Ostarek,

Bad Vilbel

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