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Emotionale Stütze für ein menschenwürdiges Sterben – Hospizhelfer in Karben stehen schwerstkranken Menschen und ihren Angehörigen bei

Karben. Der Tod ist kein Tabu und Sterben gehört für sie mit zum Leben dazu. Sie, das sind die Hospizhelferinnen in Karben. Ihr Ziel ist es, ein menschenwürdiges Sterben zu Hause zu ermöglichen.

Um dieses Ziel zu erreichen, haben sich im Herbst 2007 zwölf Personen bei der Landesarbeitsgemeinschaft für Hospizhilfe an zwei Wochenenden ausbilden lassen. Fortbildungen folgen seitdem. Seinerzeit war Sofie Oellerich initiativ geworden und hatte Gleichgesinnte gesucht und gefunden. Aus dieser Gruppe heraus hat sich die „Ambulante Hospizhilfe Karben“ gegründet, ein loser Zusammenschluss, der sich der Hospizhilfe Wetterau angeschlossen hat.

Aus eigener Erfahrung sei sie dazu gekommen, sagt Ursula Jacobsen. Sie habe ihre pflegebedürftige Mutter bis zum Tod begleitet. „Da habe ich gemerkt, dass ich den Menschen etwas geben kann, dass ich die Kraft habe, die Situation auszuhalten“, erzählt Jacobsen. Ähnliche Erfahrungen haben die meisten der Hospizhelferinnen in Karben motiviert, sich ehrenamtlich zu engagieren. „Ich habe die Einsamkeit gesehen und weiß um die Bedürftigkeit“, sagt Sofie Oellerich. Sie und Jacobsen sind die Kontaktpersonen für die Ambulante Hospizhilfe. Sie führen die Erstgespräche mit den Angehörigen und wählen, individuell auf die Bedürfnisse der Klienten abgestimmt, die Hospizhelfer aus.

Um den sterbenskranken Menschen in ihrer schweren Lebensphase zu helfen, sei es hilfreich, wenn „wir so früh wie möglich hinzugerufen werden“, sagt Karin Scholz, um eine emotionale Beziehung aufzubauen. „Wenn der Patient noch in der Lage ist zu sprechen“, ergänzt Oellerich. Denn selbstverständlich für die Hospizhelfer sei es, die Gefühlslage der Betroffenen und die Befindlichkeiten zu berücksichtigen. Die Hospizhelfer unterlägen selbstverständlich der Schweigepflicht, macht Scholz aufmerksam. In regelmäßigen Gruppentreffen arbeiteten die ehrenamtlichen Helfer ihre intensiven Begegnungen mit Tod und Vergänglichkeit auf.

„Wir leisten keine Pflege“, verdeutlicht Sofie Oellerich, sie böten eine emotionale Stütze für den Schwerstkranken wie auch für die Angehörigen. Mit der Hospizhilfe soll ermöglicht werden, dass die Kranken menschenwürdig leben bis zuletzt. Die gewohnte Umgebung erleichtert den Sterbeprozess der Betroffenen und bietet ihnen und den Angehörigen mehr Raum für Trauerarbeit und Abschied. Das Angebot ist kostenlos und unabhängig von Alter, Religion oder Herkunft.

Die Ambulante Hospizhilfe Karben ist zu erreichen unter E-Mail hospizhilfe.karben@ gmx.de. Kontaktpersonen sind Sofie Oellerich, Telefon (06039) 2971, und Ursula Jacobsen, Telefon (06039) 42572