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Er sagt, wo’s langgeht – Alexander Pilz ist Nachfolger von Heiko Durth beim ASV Gelnhausen

Gelnhausen. Etwas nervös ist Alexander Pilz schon. Die ersten Sätze seiner Antrittsrede im Amt für Straßen- und Verkehrswesen (ASV) Gelnhausen – vor großem Publikum mit zahlreichen Politikern – spricht er mit zittriger Stimme. Es ist aber auch keine kleine Aufgabe. 217 Mitarbeitern steht er nun als neuer Amtsleiter vor. Der Diplombauingenieur kommt vom ASV Frankfurt, war dort Abteilungsleiter Bau.

Doch nicht nur die Mitarbeiterverantwortung ist für den 44-Jährigen eine Herausforderung, wie er selbst betont. Verkehrsstaatssekretär Steffen Saebisch hat ihm zuvor in seiner Rede ein ordentliches Päckchen mit auf den Weg gegeben. Vorgänger Heiko Durth, seit Dezember 2010 Leiter des ASV Frankfurt, habe große Fußstapfen hinterlassen. Zudem sei er überzeugt von Pilz’ „hoher Kompetenz und sozialer Intelligenz“.

Doch vor allem gelte es, die Quadratur des Kreises zu schaffen, mit weniger Geld die Qualität mindestens zu halten. Denn das Wirtschaftsministerium, zu dem auch der Verkehr gehört, spare allein im Haushaltsjahr 2011 6,5 Prozent ein. „Alles muss auf den Prüfstand.“

Und vor allem gelte es laut Saebisch, einige Großprojekte zu bewältigen. Als Beispiele zählt er einige Ortsumgehungen auf, etwa die von Nidderau (B 45 / B521), Friedberg-Dorheim und auch Wöllstadt (B 3). Bei letzterer gebe es zwar Baurecht, die Finanzierungszusage des Bundes aber fehle.

Auch die Karbener Nordumgehung nennt Sabisch. Dort sei die Planfeststellung unterschrieben, sie werde im Herbst ausgelegt. „Wir haben den höchsten Stand an Investitionsmitteln im Straßenbau“, betont der Verkehrsstaatssekretär. Allerdings sei auch der Bedarf am höchsten, vor allem was Sanierungen betreffe.

Dabei wird Pilz auf seine erste Herausforderung treffen: die Frostschäden. „Wir machen eine Bestandsaufnahme. Dann müssen wir die richtigen Entscheidungen treffen.“ Auch hier muss trotz zweier außergewöhnlicher Winter Geld gespart werden. Auf jeden Fall hat sich die Nervosität des Darmstädters, der seit 1999 in der Straßenverwaltung beschäftigt ist, längst gelegt. Freudig nimmt er die Willkommensworte seines Stellvertreters Hans-Georg Einloft entgegen. Der versorgt ihn gleich mit Geschenken, vom Schlüssel über den Asphaltbrocken und Straßenpläne bis hin zum Streusalz. Und selbst der launige Auftritt von Wöllstadts Bürgermeister Alfons Götz (CDU) als Vertreter des Wetteraukreises bringt ihn nicht aus der Ruhe. Die Blumen für Ehefrau Pilz hat er mit Bildern aus Wöllstadt garniert: natürlich von der überlasteten B 3.