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Für ein friedliches Miteinander

Karben. Der Ausländerbeirat Karben und der Deutsch-Ausländische Freundschaftskreis (DAF) haben zur interreligiösen Andacht in die katholische Sankt Bonifatius-Kirche in Klein-Karben eingeladen. Der Einladung am Tag des Flüchtlings sind mehr als 80 Vertreter und Mitglieder unterschiedlicher Religionsgemeinschaften gefolgt.

Nadia Qani – Autorin des Buches „Ich bin eine Deutsche aus Afghanistan“ – gibt einen Einblick in ihr Leben und beschreibt, wie sie es vom Flüchtling zur Geschäftsfrau geschafft hat; sie wurde im Jahr 2009 mit dem Bundesverdienstkreuz am Band ausgezeichnet. Geboren in Afghanistan, arbeitete sie als junge Frau als Sekretärin im Wirtschaftsministerium. Ihr Ehemann floh aus politischen Gründen aus Afghanistan, sie folgte ihm im Jahr 1980. Seither lebt sie in Frankfurt, hat zuerst die deutsche Sprache erlernt und dann verschiedene Berufe ausgeübt. Seit 18 Jahren ist sie Inhaberin eines ambulanten Pflegedienstes. Sie schätze die Freiheiten in Deutschland, und ihr Motto laute stets: „Nicht reden, sondern handeln“.

Im Anschluss folgen Gebete und Fürbitten, dazwischen musizieren die Pfarrer Konrad Schulz, Michael Neugber (evangelisch) und Bernhard Schirmer (katholisch) an Gitarre, Klavier und Flöte.

Mustafa Eren von der Moschee in Groß-Karben, Peter Welz von der Bahai-Gemeinde, Quoc-Phong Pham von der buddhistischen Gemeinde aus Bad Vilbel, Danial Warraich von der Ahmadiyya-Gemeinde sowie Frauen von der syrisch-orthodoxen Gemeinde aus Bad Vilbel beten in verschiedenen Sprachen. Während manche Vertreter von Religionsgemeinschaften in den Gebeten Gott loben und preisen, sprechen andere das friedliche Zusammenleben an oder rufen zu gemeinschaftlichem Handeln auf. So ermuntert Quoc-Phong Pham von der buddhistischen Gemeinde die Besucher zu einer gemeinsamen Atemübung. Mit bewusstem Ein- und Ausatmen „tragen Sie etwas zu Ihrem inneren Frieden und somit zum Frieden in der Welt bei,“, sagt Pham anschließend.

Um Flüchtlingsströme wie in Somalia langfristig zu verhindern, müssten verstärkt traditionelle Arten der Bewirtschaftung vor Ort unterstützt werden, sagt Edda Rausch vom DAF.

Zum Schluss beten alle gemeinsam: „Wir wollen friedlich zusammen leben in unserem Land. Menschen verschiedener Herkunft, Hautfarbe, Kultur und Sprache. Wir bitten Gott (…), dass er uns die Kraft schenke, dass aus dem Nebeneinander ein Miteinander werde“. Nach der Zeremonie kommen die Teilnehmer bei Tee und einem internationalen Imbiss ins Gespräch. (kre)