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Gekonnt zogen sie alle Register – 400 Gäste beim Konzert des Akkordeonorchesters unter Leitung von Elke Deweil

Bad Vilbel. Etwa ein Drittel Klassikfans, ebenso viele Fans von Rock und Pop und ein Drittel Jazzfreunde machte Moderator Thomas Rützel unter den etwa 400 Gästen aus, die er im ausverkauften Saal des Kultur- forums zum Konzert des Akkordeonorchesters der Musikschule Elke Deweil begrüßte. Sie alle sollten bei dem äußerst vielseitigen Programm auf ihre Kosten kommen.

Zunächst gaben sieben Neunjährige ein Beispiel ihrer Musikkunst. Gefühlvoll eröffneten sie das Konzert mit dem „Largo“ von Georg Friedrich Händel, um mit dem „Baby Swing“ Schwung in den Saal zu bringen. Die Pop-Ballade „Daydream“ präsentierten sie ebenso überzeugend wie „Für Elise“ von Ludwig van Beethoven. Mit dem Hit „Quit playing games with my heart“ von den legendären Back Street Boys verabschiedeten sie sich und gaben die Bühne für das große Konzert- und Unterhaltungsorchester frei.

Die etwa 40 Akkordeonstimmen wurden durch zwei Bässe, ein Keyboard und zwei Elektronien – elektrische Akkordeons, die noch mehr Klangfarben in das Orchester bringen und besondere Stücke wie George Gershwins „Rhapsody in Blue“ und Maurice Ravels „Bolero“ besonders aufwerteten – ergänzt.

Glänzend setzte der 18-jährige Lars Erbing bei der „Rhapsody“ am Klavier außergewöhnliche Akzente mit seinen Piano-Soli im Zusammenspiel mit der Übermacht der Akkordeons. Ein musikalischer Genuss.

Eröffnet hat das große Orchester sein Programm mit der „Werziade“ von Fritz Dobler, der mit diesem Stück als Bundesdirigent des Deutschen Harmonikaverbandes eine Komposition speziell für Akkordeonorchester geschaffen hat. Weitere Highlights waren Stücke aus Andrew Lloyd Webbers Rollschuh-Musical „Star Light Express“, das „Perpetuum Mobile“, ein „musikalischer Scherz“, wie es angekündigt wurde, von Johann Strauß, sowie ein Potpourri mit Hits von Gilbert O’Sullivan.

Nach dem „Bolero“, in dem das Akkordeonorchester seinen Höhepunkt fand, ließ das stürmisch applaudierende Publikum die Musiker nicht ohne Zugabe ziehen. Und es erklatschte sich ein weiteres Highlight: den „Säbeltanz“ des armenischen Komponisten Chatschaturjan aus dem Ballett „Gajaneh“.