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Geld in Krabbelstuben besser angelegt

Bad Vilbel. Eine Gebührenfreistellung für das zweite Kindergartenjahr durch die Stadt wird es nicht geben. Mit der Mehrheit der CDU lehnte der Haupt- und Finanzausschuss einen Antrag der SPD-Fraktion ab. „Wir verwenden das Geld lieber, um weitere Krabbelstubenplätze zu schaffen“, sagte CDU-Fraktionschef Josef Maetz.

Nachdem die hessische Landesregierung seit diesem Jahr Mittel bereitstelle, damit die Gebühren für das dritte Kindergartenjahr entfallen können, sollte das „familienfreundliche“ Bad Vilbel auf eigene Kosten diesen weiteren Schritt zur Entlastung von Familien machen, argumentierte der Vorsitzende der SPD-Fraktion, Hans-Ulrich Callies. Um den Haushalt nicht über Gebühr zu strapazieren, habe die SPD die Übernahme der Gebühren erst nach den Sommerferien ab September beantragt. 73 000 Euro seien dafür im Haushalt zu berücksichtigen. „Aber die dreifache Summe, deutlich über 200 000 Euro ab 2009“, wandte der Sozialdezernent, Erster Stadtrat Jörg Frank (CDU) ein. Auch er halte das Geld in Krabbelstuben für besser angelegt, vor allem da zu erwarten sei, dass das Land auch Mittel fürs zweite Kindergartenjahr zur Verfügung stellen werde. „Umso besser“, meinte SPD-Fraktionschef Callies. Doch ein entsprechender Beschluss sei ein Signal. Die Stadt könne sich beides leisten. Deshalb sollten Kindergarten- und Krabbelkinder nicht gegeneinander ausgespielt werden.

Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU) sagte, er halte nichts davon, wenn Bad Vilbel hier vorpresche. Es seien Ausgleichszahlungen zu leisten, wenn Kinder einen Kindergarten in einer benachbarten Kommune besuchten. Deshalb empfahl er, ebenso wie „nahezu alle Städte und Gemeinden“ eben abzuwarten, bis durch eine Entscheidung des Landes einheitliche Angebote wie beim dritten Kindergartenjahr gemacht werden können. (bep)