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Genossen ziehen kritische Bilanz

Bad Vilbel. Obwohl im Mittelpunkt der fünfstündigen Versammlung die Neuwahlen des Vorstands standen, nahmen sich die Genossen viel Zeit für die konzeptionelle und inhaltliche Arbeit. Die Versammlung verabschiedete eine Resolution der Senioren, in der „umfassende Maßnahmen“ gefordert werden, „um den unzumutbaren und die körperliche Unversehrtheit gefährdenden Zustand zu beseitigen“. Im Stadtparlament war ein SPD-Antrag zur vorgezogenen, schrittweisen Sanierung unter anderem am Argument der CDU gescheitert, dies bedeute neben den laufenden Bauarbeiten den „Genickbruch“ für die Geschäfte. Die Versammlung fügte deswegen in die Vorlage ein: „Durch intakte Bürgersteige werden die Geschäfte der Innenstadt für die Kunden attraktiver.“

Landgrebe nannte die Argumentation der CDU „eine bodenlose Frechheit“. Aus einer Unterschriftenaktion und aus Gesprächen sei die Wut der Bürger über die Stolperfallen deutlich geworden.

Ähnliches gelte für die Mediatheksbrücke. „Immer mehr Menschen ärgern sich beim Anblick dieses Monsterbauwerks, dass sie sich nicht um das Bürgerbegehren gekümmert haben, das an nur 311 Stimmen gescheitert ist“, so Landgrebe. Er und sein Vize Rainer Fich machten klar, dass die SPD zur Brücke Nein, aber zur Neuen Mitte immer Ja gesagt habe.

Die Krebsschere sei „eine Brache“, auf der er „auch nach zehn Jahren noch immer auf die versprochenen 10 000 Arbeitsplätze warte“, so Landgrebe. Zu Segmüller sage die SPD grundsätzlich Ja mit der Maßgabe, dass Fragen zur Verkehrsanbindung, Größe und zu Arbeitsplätzen geklärt sind.

Weil nach zehnjähriger Planung das Jugendhaus Massenheim „mit einem Federstrich gecancelt“ worden sei und auf dem Heilsberg Unklarheit herrsche, warnte Landgrebe davor, die Jugendarbeit zu vernachlässigen.

Fich und Carsten Hauer schilderten, dass es nach dem Verlust der absoluten CDU-Mehrheit zunehmend gelinge, alte Forderungen – etwa einen Ortsbeirat Kernstadt – durchzusetzen. „Den Nachtbus haben seit Jahrzehnten alle gefordert, außer der CDU“, stellte Hauer fest. Zur Einrichtung eines Seniorenbeirates meinte er: „CDU und FDP wären glaubwürdiger geblieben, hätten sie uns den Antrag überlassen.“ Der neue Vorstand umfasst neben der Spitze aus Landgrebe, Lochmann und André den wiedergewählten Kassierer Helmut Bomba mit Vize Carsten Hauer. Neue Schriftführerin ist Isil Yönter, Vize Joachim Brings, Beisitzer sind Klaus Arabin, Ingrid Burgold, Hans-Ulrich Callies, Katja Koci, Thomas Neumann, Herta Schweden und Klaus Vogelweier.