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Gronauer Osterbrunnen – Für 1467 Eier müssen fünf Hühner ein Jahr lang gackern und legen

Bad Vilbel. „Mein Gott“, rief eine Kundin auf dem Weg zum Gronauer Metzgerladen, „so schön war er ja noch nie!“ Sie meinte den Osterbrunnen in Gronau. Dabei war das Geduld erfordernde Werk noch gar nicht fertig geschmückt. 19 Vorschulkinder und sechs Dreijährige aus dem Kindergarten mit Leiterin Alice Löw, Erzieherin Heidi Engebrand und Martina Schwind als Mutter waren noch an der Arbeit. Unterstützung leisteten die Nachbarn Heiderose Schulte-Buchta, Wilfried Kögel, Eduard Schwirtlich, Erika und Rüdiger Gutmann, Renate und Günther Bodirsky sowie Heidrun und Ortsvorsteher Karl Peter Schäfer.

200 Eier hatten die Kinder im Kindergarten bemalt. Denn jedes Jahr beim Schmücken und Entschmücken gehen Exemplare zu Bruch. Der Osterbrunnen soll immer prächtiger werden. Dieses Jahr zieren ihn 1467 bunte Eier – so viel wie fünf Hochleistungshühner in einem Jahr schaffen. Damit sie besser als Frühlingsgruß zur Geltung kommen, begleiten sie rund um den Brunnen acht mehrere Meter lange Lorbeergirlanden. 16 Kränze schmücken mit den Eiern das den Brunnen umgebende Klettergitter für die Rosen. Glanzstück ist erneut die Krone auf dem Brunnenbecken. Entstanden ist der noch junge Brauch des Gronauer Osterbrunnen-Schmückens während eines Klinikaufenthalts von Renate Bodirsky. Sie lernte einen Pfarrer aus Franken kennen. Dort wird diese Tradition seit Jahrhunderten gepflegt. Sie ließ sich von seinen Erzählungen infizieren. Erstmals schmückte darauf die örtliche CDU den Brunnen zu Ostern 2000. 2001 war der Kindergarten mit im Boot. Nun darf helfen, wer Lust hat. Wenn die Arbeit erledigt ist, gibt es eine süße Stärkung für die helfenden Kinder, die zum Schluss nach etwa einer Stunde Einsatz das Kunstwerk mit Osterliedern einweihen. „Unser Osterbrunnen macht über Vilbel hinaus von sich reden“, freut sich der Ortsvorsteher. Sein Roggauer Parteifreund und Amtskollege Karlfred Heidelbach hatte ihn um Amtshilfe gebeten. (bep)