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Große Pläne in Gronau

Beachtenswerte Pläne gibt’s für die Gronauer Breitwiesenhalle. Ausgebaut und erweitert, könnte dieses Gebäude künftig den Bedarf an dringend benötigten Räumlichkeiten für die Jugend und die Vereine des Stadtteiles abdecken.

Bad Vilbel. In den beiden vorausgegangenen Treffen der Projektwerkstatt „Raum für Gronau“ waren die Wünsche und der Bedarf an öffentlichen Räumen für diesen Bad Vilbeler Stadtteil festgestellt worden. Dafür hatten sich Vereinsvertreter, Bürger und Politiker, aber vor allem auch Jugendliche, eingebracht und engagiert über das Thema „Raum für Gronau“ beraten.

Zu wenig Räume

Denn zu wenig Räumlichkeiten stellt das Hauptproblem in Gronau dar. Derzeit wird das sanierungsbedürftige, alte Gronauer Schulhaus als Poststelle, Schülerbetreuung, Jugendclub und Lagerraum von Sportvereinen genutzt. Den großen Saal im ersten Stock des etwa 40 Jahre alten Feuerwehrgerätehauses nutzen Freiwillige Feuerwehr, die Kerbeburschen, das DRK sowie Familien und Vereine für Privatfeiern. Und die Breitwiesenhalle steht vor allem den Sportvereinen zur Verfügung. Das zweite Treffen schloss mit der Maßgabe, dass die Stadt eruieren solle, wie die drei Räumlichkeiten künftig zusätzlich oder anders nutzbar seien. Dafür beauftragte die Stadt das Friedberger Architektenbüro Fritzel und Wagner.

Bei der dritten Runde der Projektwerkstatt präsentierte Bernd Wagner den gut 30 Teilnehmern seine Vorstellungen. Um den großen Saal im Feuerwehrhaus einem größeren Benutzerkreis zuführen zu können, müsse er nicht nur nach 40 Jahren grundsaniert werden, sondern auch der Zugang müsse barrierefrei erfolgen können. Dafür schlug er vor, an das Feuerwehrhaus einen Fahrstuhl anbauen zu lassen. Außerdem müssten die Toilettenanlagen komplett neu gestaltet und auch behindertengerecht gebaut werden. Kostenpunkt: deutlich über 400000 Euro.

Noch teurer würde der Erweiterungsbau an die Breitwiesenhalle. Dafür müsse der eingeschossige Vorbau abgerissen und an seine Stelle ein Neubau gesetzt werden.

So könne hier ein Multifunktionshaus für Sport, Tanztee, Schul- und Kindergartenveranstaltungen sowie Schülerbetreuung entstehen. Auch diese Neu- und Umbaumaßnahme hatte Wagner durchkalkuliert und war am Ende auf 800000 Euro für den Anbau gekommen und 400000 für die Sanierung der Halle.

Für das dritte Gebäude, die alte Schule, die zurzeit hauptsächlich als Jugendclub und als Poststelle genutzt wird, hatte Wagner erst gar keinen Kostenvoranschlag unterbreitet. Die Schule sei in einem dermaßen schlechten Zustand, dass sich eine Sanierung kaum lohne. Er schlug deshalb vor, dass nur der eine Teil, der vom Jugendclub genutzt wird, weiter Treffpunkt der Jugend sei. Die übrigen Räume des Gebäudes könnten dann möglicherweise von Vereinen als Lagerräume genutzt werden. Eine Komplettsanierung auf Kosten der Stadt würde auf jeden Fall den Rahmen sprengen und sei momentan deshalb wenig aussichtsreich. Sehr zum Bedauern von Ortsvorsteher Karl Peter Schäfer (CDU), denn die alte Schule sei neben der Kirche eines der letzten alten öffentlichen Gebäuden von Gronau. Doch auch er kennt die finanziellen Nöte der Stadt.

Bei der Abstimmung über die Reihenfolge der anzugehenden Objekte gab es dann keinen Diskussionsbedarf mehr. Zu klar lagen die Vorteile des Um- und Ausbaus der Breitwiesenhalle für alle Veranstaltungsteilnehmer auf dem Tisch. „Gut, dann werde ich ihr Abstimmungsergebnis im Ortsbeirat noch einmal beraten und es dann der Stadtverordnetenversammlung präsentieren“, so Schäfer.

Nach den Aussichten der Realisierung befragt, antwortete er: „Wenn die Stadt schon ein Architektenbüro mit der Planung beauftragt, dann ist sie auch an der anschließenden Umsetzung der Beschlüsse interessiert“.