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Grüner „Ego-Trip“

Mit ihrem frühen „Nein“ zur Bad Vilbeler Hessentags-Kandidatur stehen die Grünen – bislang – allein. Sie bekommen vom politischen Gegner kräftig eins auf die Nase.

Bad Vilbel. Sebastian Wysocki, Vize-Fraktionsvorsitzender der CDU im Stadtparlament, ist sauer. „Am Mittag zu erklären, man ist gegen den Hessentag und am Abend mit den Bürgerinnen und Bürgern bei der Projektwerkstatt über eine mögliche Hessentagsbewerbung in Bad Vilbel zu diskutieren, ist kein guter Stil und eine Missachtung der Bürger, die sich intensiv in die Diskussion eingebracht haben“, schimpft er in Richtung der Grünen um deren Vorsitzende Katrin Andres. Denn die hatten am vergangenen Montag vor der heimischen Presse im kleinen Kreis verkündet, dass sie gegen eine Bewerbung Bad Vilbels für den Hessentag 2015 sind.

CDU-Fraktionschefin Irene Utter zeigte sich gestern irritiert und enttäuscht. „Es ist für uns nicht nachvollziehbar, weshalb sich die Grünen nicht an das in den interfraktionellen Gesprächen besprochene Prozedere zur möglichen Hessentags-Bewerbung gehalten haben.“ Es sei der Wille aller Beteiligten gewesen, „sich erst nach der zweiten Projektwerkstatt und einem bereits für nächste Woche terminierten interfraktionellen Gespräch eine abschließende Meinung zu bilden.“ Es sei „schlechter Stil, wenn alle anderen Parteien jetzt von dem Nein zum Hessentag aus der Zeitung erfahren müssen“.

Kritik hagelt es auch von der Vilbeler FDP. Die Grünen seien „mal wieder ausschließlich auf ihrem Ich-Tripp“, giftete der Vilbeler Fraktionsvorsitzende, Justizminister Jörg-Uwe Hahn. Die Vilbeler Grünen würden sich wieder einmal als Verhinderer und Verweigerer präsentieren.

Als einen „unmöglichen Aprilscherz“ bezeichnete der FDP-Fraktionschef den Vorschlag der Grünen, anstelle des Hessentages ein viertägiges Kulturfestival durchzuführen. „Wer soll denn das bezahlen? Da gibt es dann keine Finanzhilfen des Landes, dann müssen wir wohl – um bei der Diktion der Grünen zu bleiben – bei Erzieherinnen einsparen und notwendige Pflege der Parkanlagen nicht mehr durchführen. Solch einen unglaublichen Alternativvorschlag kann wirklich eine Gruppe nur machen, der der Stadtsäckel vollkommen egal ist.“

CDU und SPD prüfen gegen Ende April die Ergebnisse der Projektwerkstatt und entscheiden dann.