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Hilfe für Einstieg in das Berufsleben – Haupt- und Realschüler der Kurt-Schumacher-Schule freuen sich über Paten dank eines Projekts der Schulsozialarbeit

Karben. Das erfolgreiche Patenprogramm der Schulsozialarbeit an der Karbener Kurt-Schumacher-Schule (KSS) fokussiert eine gezielte Hilfe von Schülern des Haupt- und Realschulzweiges. Denn oft ist der Einstieg in das Berufsleben schwierig.

Anlässlich des Aktionstages „Bildungspatenschaften direkt“ am 9. Juni präsentierte sich das Patenprogramm an der KSS im Projekt „Potenziale entfalten: Bildung für Integration in Hessen“ des Hessischen Kultusministeriums. „Ich brenne darauf, in den Ruhestand zu gehen, um auch Bildungspate zu werden“, gesteht Schulleiter Franz Wild. Er freut sich über die „große Bereicherung“ am Hauptschulzweig der Gesamtschule.

Anfangs waren die Bildungspatenschaften eine Fortführung des 2006 gestarteten Projektes „Startchancen“. Unter der Leitung von Bettina Kreutz von der Schulsozialarbeit hat sich ein „sehr gut funktionierendes Projekt“ entwickelt. Heute übernehmen 13 ehrenamtlich engagierte Karbener die Patenschaft für jeweils einen Hauptschüler der Klasse 9 h.

„Als Kommune müssen wir zwar sparen, doch hier werden wir sicher nichts kürzen“, pflichtet Bürgermeister Guido Rahn (CDU) bei. „Das würde uns in einigen Jahren das Mehrfache kosten.“ Sein Dank gilt den ehrenamtlichen Paten, die jungen Schulabgängern helfen, im Berufsleben Fuß zu fassen. Sana Farfar (15) aus der 9 h ist davon begeistert: „Ich möchte nach meinem Hauptschulabschluss auf eine weiterführende Schule gehen. Die Patenschaft hilft mir dabei sehr!“

Nicht immer wissen die jungen Menschen bereits so genau, in welche Richtung ihr Leben nach der Schulzeit führen soll. Der reiche Erfahrungsschatz der Paten hilft, den individuell richtigen Weg einzuschlagen. „Meine Patin hilft mir bei der Entscheidung, welcher Job der richtige für mich sein könnte“, sagt die 15-jährige Nahal Hadji-Ashrafi über Birgit Goldbach-Fraser.

Die Angestellte einer Personalabteilung im Bankwesen sieht die Patenschaft auch für sich selbst als Bereicherung: „Die Familie meiner letzten Patin, die nun eine Ausbildung im Drogeriemarkt macht, kommt aus Marokko. Da kann ich mittlerweile ein- und ausgehen. Eine neue Kultur auf diesem Weg kennen zu lernen, ist einfach klasse!“ Gemeinsam werden Bewerbungen geschrieben, in Rollenspielen das Vorstellungsgespräch geprobt und Kleidungstipps für den Probearbeitstag besprochen.

Die ehrenamtlichen Paten sind eine bunt gemischte Truppe. Sieben Männer und sechs Frauen, ein Teil bereits im Ruhestand, andere noch erwerbstätig, einige gelernte Pädagogen. Unter ihnen ist auch die Ex-Konrektorin und langjährige Leiterin des Hauptschulzweiges, Heide Renker-Däumer.