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Hin zur elektromobilen Vorzeigestadt

Dr.-Ing. Vitali Kudaschov, Andreas Lohbeck, Clemens Breest und Isil Yönter (v. l.) an einem umgerüsteten Sportwagen. Foto: Privat
Dr.-Ing. Vitali Kudaschov, Andreas Lohbeck, Clemens Breest und Isil Yönter (v. l.) an einem umgerüsteten Sportwagen. Foto: Privat

Breest (Grüne) zu Besuch bei Vilbeler Start-up-Unternehmen – Fahrzeuge werden umgerüstet

Bad Vilbel. »Allen Anstrengungen beim Klimaschutz zum Trotz steigt der CO2-Ausstoß beim Autoverkehr seit 2016 wieder an, statt abzunehmen«, schreibt Grünen-Bürgermeisterkandidat Clemens Breest. Neben der Reduktion des Autoverkehrs gelte es zukünftig, emissionsfreie Autos zu nutzen, um die Klimakrise abzumildern. Bisher bedeute das den Abschied vom bisherigen Auto und den Kauf eines neuen und sehr teuren E-Autos.
Doch ein Bad Vilbeler Start-up-Unternehmen biete eine attraktivere Alternative an, heißt es in der Mitteilung weiter: Dort werden Autos mit Verbrennungsmotor auf Elektroantrieb umgerüstet. Dr.-Ing. Vitali Kudaschov habe Breest gemeinsam mit der Stadtverordneten Isil Yönter und den Ortsbeiratsmitgliedern Marianne Reichel und Andreas Lohbeck in seinen Betrieb in der Homburger Straße eingeladen. Die Grünen zeigten sich begeistert von der Innovationskraft und der Ingenieursleistung des Betriebes.

Breest stellt fest: »Mit dem Betrieb Dr. Kudaschov Engineering GmbH und den Stadtwerken hat Bad Vilbel das Potenzial, in Sachen Elektromobilität zur elektromobilen Vorzeigestadt in der Region zu werden. Neben dem Klimaschutz wird dadurch auch noch die heimische Wirtschaft gestärkt und neue Arbeitsplätze geschaffen. Deshalb werde ich als Bürgermeister mit ganzer Kraft dieses Potenzial aktivieren und Bad Vilbel mit erneuerbarem Strom der Stadtwerke elektrisch mobilisieren.« Kudaschov habe den Vorgang der Umrüstung demonstriert.

Bei einem Sportwagen sei der alte Benzin-Motor und der Kraftstofftank ausgebaut und ein deutlich kleinerer Elektromotor montiert worden. Kudaschov habe erklärt, dass der Elektromotor zwar weniger Leistung habe als der alte Motor, doch der Wagen werde aufgrund des kleineren Motors leichter. Dadurch fahre er genauso schnell wie zuvor und beschleunige sogar schneller. Dort wo vorher der Tank war, werden Batteriepacks verbaut, die dem Fahrzeug eine Reichweite von 200 Kilometern bieten. Neben der Umrüstung werde der Wagen technisch und optisch vollständig instand gesetzt. »Das kostet zwar dann auch einen beachtlichen Betrag ist aber deutlich günstiger als ein neues E-Auto«, schreiben die Grünen.

Kudaschov berichtet, dass seine Firma neben der Umrüstung für Autobauer und Zulieferer passgenaue elektrotechnische Lösungen entwerfe und anfertige. Da die Nachfrage steige, wolle er in diesem Jahr Ingenieure und Mechatroniker einstellen. Um seine Kapazitäten auszuweiten, werde er perspektivisch in eine größere Gewerbeimmobilie umziehen.
Clemens Breest erklärt zu den Plänen: »Ich werde mich dafür einsetzen, mit Hilfe der Dr. Kudaschov Engineering GmbH zunächst probeweise Fahrzeuge des städtischen Fuhrparks umzurüsten und zu betreiben. Sollte diese Lösung sich bewähren, wäre es für die Stadt ein mehrfacher Gewinn: die Stadt würde kostengünstig zu klimaneutralen Fahrzeugen kommen, das heimische Gewerbe wird unterstützt und nicht zuletzt das Klima geschützt.« Da auch Nutzfahrzeuge und Busse umgerüstet werden können, wäre auch eine Umrüstung der Vilbus-Flotte denkbar. (zlp)