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Ja, mir san mitm Radl da!-Traditionsveranstaltung eröffnet: 42 Gruppen bei Umzug – 300 000 Besucher werden erwartet

Bad Vilbel. „Herzlich willkommen zum Bad Vilbeler Markt“, rief Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU) an der Zugspitze im Gewand der historischen Figur Ritter Bechtram hunderten von Menschen zu. Jene säumten die Straßen, um das Spektakel von Musikanten und Modellbauern, Kerbeburschen und Kleintierzüchtern, Sportlern und Stadträten, Turnern und Traktoren, Skifahrern und Schützen, Hunden und Hexen und vielen anderen mit zu erleben. 42 Gruppen zogen an ihnen vorüber, darunter das prächtige Binding-Sechsergespann.

Die Stadtkapelle gab wie immer den Takt an. Es folgten der Magistratswagen und die repräsentative Pferdekutsche der Quellenkönigin Beatrice I., begleitet von den historischen Figuren der Geschichts- und Heimatpflege. Ebenfalls waren die Burgluit und Historica Verwila mit Bechtram aus der Vergangenheit zum Umzug angereist.

Endlos lang schien das spektakuläre Vehikel des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC), auf dem etwa 20 Radler hintereinander in die Pedale traten. Der Skatclub „Sprudelbuben“ konnte selbst während des Umzugs nicht von seinen Karten lassen. Sportlich zeigten sich der SSV Heilsberg, der SV Fun-Ball und der SC Dortelweil, der TV, der Ski-Club, die Dance Bats, der Kneipp-Verein und der Schützenverein Bad Vilbel, die DLRG auf ihrem bunten Jubiläumswagen, der GTC, der Bogensportclub und Gym Gronau mit seinen Hexen. Ein Traktor, der unter zahlreichen Plüschtieren kaum noch zu sehen war, zog den Wagen mit orangefarbenen Kindern und Luftballons des Vereins Spielen und Lernen. Ältere Semester vom Haus der Begegnung hatten ihren eigenen Wagen. Die große Welt von Bad Vilbel zeigte der Kleintierzuchtverein seinen gefiederten Freunden im fahrbaren Käfig. Stolz präsentierten der Kleingärtnerverein ebenso wie der Obstbauverein die Früchte seiner Freizeitarbeit. Ein Modell des Hassia-Sprudels hatten die Modelleisenbahnfreunde gebaut.

Natürlich nutzten die Kerbburschen aus Massenheim, Dortelweil und Gronau den Umzug, um auf ihre anstehenden Kerben hinzuweisen. Auf ihren Wagen ging’s am zünftigsten zu. Doch auch die Karnevalisten von den Sandhasen hatten großen Spaß am Umzug, ebenso die Feuerwehren. Herrlich anzusehen – die Oldtimerfreunde. Das DRK bildete den Abschluss, um „liegen gebliebene“ Zugteilnehmer zu versorgen.

So viele hochkarätige Gäste wird’s zur Markteröffnung noch selten gegeben haben. Allzu lange Reden wurden trotzdem nicht gehalten. Der Durst nach dem Festzug war zu groß. Da fackelte Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU) nicht lange. Mit einem Schlag rammte er den Zapfhahn ins erste Fass und rief zum Freibier im fast voll besetzten Festzelt. Trotz Hitze hatte der Rathauschef die Rüstung samt Helm angelegt. Um sich dennoch komfortabel vorwärts zu bewegen, bediente sich der alte Burgherr beim Festzug des Fahrrades. Doch wie bei allen anderen: Der Schweiß floss, und der Durst wurde immer schlimmer.

Dennoch versäumte er es nicht, das Engagement aller, die den 191. Bad Vilbeler Markt ermöglichen, zu würdigen: Vom Marktmeister Carsten Feik bis zum Festwirt Eddy Hausmann. „Bei ihm bleiben die Preise stabil“, verkündete Klaus Koltzenburg, der traditionell als Erster im Festzelt ans Mikrofon tritt. Er begrüßte die 42 Gruppen des Festzuges. 300 000 Besucher würden bis zum Abschlussfeuerwerk erwartet.

Majestätischen Glanz verlieh Quellenkönigin Beatrice I. der Markteröffnung. Auch bürgerliche Ehrenwürdenträger, Magistratsmitglieder und Stadtverordnete waren mit von der Partie, darunter MdL Tobias Utter (CDU) und Justizminister Jörg-Uwe Hahn (FDP). Er forderte die Vilbeler auf, ebenso kräftig zu feiern wie sie arbeiteten und packte mit Beatrice I. und Bürgermeister Stöhr an, als es nach dem Fassanstich ans Verteilen des heiß ersehnten Freibiers ging.