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Jugend am Alarmknopf – Unterhaltung und Information beim Tag der offenen Tür der Freiwilligen Feuerwehr Burg-Gräfenrode

Karben. Wenn die Alarmsirene los legt, rückt normalerweise die Feuerwehr aus. Doch in diesem Fall blieb am Feuerwehrhaus Burg-Gräfenrode alles ruhig, denn das Schrillen ertönte nur an der Schautafel der Jugendfeuerwehr. Dort konnten die Kinder am Tag der offenen Tür nach Herzenslust den feuerroten Alarmknopf drücken und sich von Alexander Fröhlich erklären lassen, wie die Leitstelle Wetterau funktioniert. Der Brandschutzbeauftragte der Freiwilligen Feuerwehr Burg-Gräfenrode betreut die Jugendwehr und hat in Eigenarbeit die mit Alarmknopf, Telefon und Rauchmeldern bestückte Schautafel angefertigt. „Die Kinder sind davon fasziniert“, sagt Fröhlich. Ab September soll neben der Jugendwehr eine Bambini-Gruppe den Tatendrang und Wissensdurst von sechs- bis zehnjährigen Kinder stillen.

Mit einem Gottesdienst am Sonntagvormittag hatte der Tag der offenen Tür am Gerätehaus von Burg-Gräfenrode begonnen. Gegen Mittag strömten die Gäste nur so herbei. Attraktionen waren der herausgefahrene Löschwagen und die Dekontaminations-Anlage, die seit März in Burg-Gräfenrode zu Hause ist. Wehrführer Norbert Meisinger ist sich sicher, dass die Roggauer Wehr mit 29 aktiven Feuerwehrleuten auf einen Einsatz bei einem Gefahrgutunfall gut vorbereitet ist. Dreizehn Mal sind sie dieses Jahr schon ausgerückt, um Brände zu löschen oder bei Unfällen zu helfen.

Am Tag der offenen Tür schritten Bürger immer wieder die grün-gelben Planen ab, die zu der Dekontaminations-Anlage gehören und auf der Straße ausgebreitet waren. Im Ernstfall sollen sie das Erdreich vor Chemierückständen schützen, wenn sich Feuerwehrleute ihrer Schutzanzüge und Geräte entledigen. In Containern befanden sich Ausrüstungsgegenstände und auch das Allrad-Gerätefahrzeug mit Seilwinde faszinierte. „Im Frühjahr haben wir in schwerem Gelände geübt, um die Belastungsgrenzen des Fahrzeuges kennen zu lernen“, sagt Reiner Ungar (55), der mit der Ausbildung beauftragt ist.

Er erinnert sich noch gut an einen Einsatz an der Nidda, als vor Jahren ein Hubschrauber der amerikanischen Armee dort abgestürzt war. „Im Ernstfall müssen wir überall hinkommen“, sagt er. Ungar ist ein Profi, der bei der Berufsfeuerwehr Frankfurt arbeitet und sich ehrenamtlich bei der Wehr seines Heimatortes engagiert. (ado)