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Jugend predigt – Bundesweiter Wettbewerb mit zwei Bad Vilbeler Spitzenreitern

In ganz Deutschland wurden in den Sommerwochen jugendliche Predigerinnen und Prediger gesucht, die eine eigene Predigt oder etwas Ähnliches über zwei vorgegebene Texte der Bibel anfertigen und ans „Zentrum für Predigtkultur“ schicken. Unter den besten sind zwei Mädchen aus Bad Vilbel: Sinja Bauer und Hannah Neumeier.

Bad Vilbel. Ende August war der Einsendeschluss, jetzt wurden die zehn besten Predigerinnen und Prediger benachrichtigt und zu einem exklusiven Predigt-Workshop mit individuellem Coaching in die protestantische Hochburg Wittenberg eingeladen. Ab dem heutigen Donnerstag, 27. Oktober, bis Montag, 31. Oktober, werden zwei Jugendmitarbeiterinnen der Evangelischen Christuskirchengemeinde mit dabei sein: Sinja Bauer und Hannah Neumeier.

Beide sind seit ihrer Konfirmation in der Bad Vilbeler Jugendmitarbeitergruppe beheimatet und auf vielfältige Weise in der Kinder- und Jugendarbeit engagiert. „Für mich war die Konfirmandenzeit eine unglaublich positive Erfahrung mit Gott und Kirche. Das wollte ich mit dem Konfirmationstag nicht beenden. So bin ich ins Team unseres Jugendgottesdienstes gekommen, habe mehrfach auf dem Kinderzeltlager bei der Leomühle in Nordhessen mitgearbeitet und natürlich bei diversen Projekten wie unserem „Heavenscamp“ mitten in Bad Vilbel, bei den Schaufensterchristen oder den Jugendkirchentagen unserer Landeskirche“. Sinja ist wie ihre Freundin Hannah vor wenigen Wochen 18 Jahre alt geworden. „Anders als bei Sinja sind Glaube und Gemeinde bei mir seit ich denken kann Teil meines Lebens. Besonders geprägt haben mich die vielen Fahrten und Freizeiten: die Vater-Kind-Wochenenden, dann die Skifreizeiten, die Sommerfreizeiten und natürlich das neuntägige Konfirmandenseminar. Natürlich wollte ich danach weitermachen und habe wie viele von uns die Jugendleiter-Ausbildung im Evangelischen Jugendwerk Hessen mitgemacht und bin wie Sinja seitdem auch Mitarbeiterin im EJW. In den letzten Jahren habe ich jede Woche eine Kindergruppe geleitet und bin im Sommer als Mitarbeiterin auf Teeniefreizeiten gefahren.“

Zusammen mit mehreren anderen Jugendmitarbeitern wurden sie kurz vor den Sommerferien auf den bundesweiten Predigtwettbewerb angesprochen. „Auch wenn die Zeit bis zur Abgabe richtig knapp war, hat uns das gereizt“, sagen beide übereinstimmend. Hannah hat sich für den alttestamentlichen Predigttext aus dem 1. Mosebuch entschieden: „Die Geschichte vom Brudermord bei Kain und Abel fand ich spannend; auch wenn ich da Gott nicht wirklich verstehe: Warum gefällt ihm das eine Opfer und das andere nicht? Das ist doch ungerecht! – Das habe ich so auch in meine Predigt geschrieben.“ Sinja hat sich für die Alternative entschieden, den Jahresvers 2011 aus dem Römerbrief (12,21). Sinja: „Böses mit Gutem zu überwinden ist eine echte Herausforderung. Ich habe sofort an ein Graffiti aus Palästina gedacht, von dem ich Anfang des Jahres ein Foto gesehen habe. Da schleudert ein vermummter Mann statt einer Handgranate Blumen zu den Feinden. Ganz ähnlich war es ja auch in Norwegen, wo das schreckliche Attentat mit einem Meer von Blumen beantwortet wurde.“

Statt auf der Schulbank der 12. Klasse werden beide am heutigen Donnerstag im Zug nach Wittenberg sitzen. Die Evangelische Kirche in Deutschland hat sie zusammen mit acht weiteren jungen Menschen zwischen 16 und 20 Jahren für vier Tage in ihr Predigtzentrum eingeladen. „Ganz sicher werden wir da viel lernen – mehr noch als eine gute Predigt schreiben“ meint Hannah. Beide freuen sich auf neue Erfahrungen und neue Menschen. Sinja: „Es ist toll, dass wir zusammen fahren können – bei den anderen kommen nirgendwo zwei aus einer Stadt.“