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Kastanien an der Nidda müssen weg

Nach einem aktuellen Ortstermin des Wasserverbandes Nidda des Wetteraukreises plant dieser, 13 Rosskastanienbäume zwischen Freischwimmbad und Tennisgelände entlang der Nidda zu fällen. Oder es muss der Niddaweg gesperrt werden.

Bad Vilbel. Der Zweckverband attestiert den bis zu 90 Jahre alten Kastanienbäumen entlang der Nidda, unter denen früher noch der Bad Vilbeler Markt gefeiert wurde, einen sehr schlechten Allgemeinzustand und will sie wegen der Verkehrssicherungspflicht alsbald fällen lassen. „Weil wir als Stadtverwaltung aber diesen Bäumen eine hohe ökologische und kulturelle Bedeutung attestieren sowie die Besonderheit der Bäume im Landschaftsbild hervorheben möchten, haben wir sogar 2012 ein eigenes Gutachten über die Bäume in Auftrag gegeben und der zuständigen Unteren Naturschutzbehörde zur Beurteilung zugeleitet. Damit konnten wir einen zeitlichen Aufschub immerhin von mehr als einem Jahr erreichen“, erklärt Bürgermeister Dr. Thomas Stöhr.

Nunmehr sei aber nach eingehender Überprüfung festgestellt worden, dass die alten Bäume ein nicht mehr zu verantwortendes Verkehrsrisiko für die Passanten auf dem viel genutzten Weg entlang der Nidda darstellen. Dieser Weg wird bekanntlich nicht nur von vielen Gästen des Freibades und des Sportgeländes, sondern auch von Radlern des sehr attraktiven Niddaradweges genutzt. „Eine ansonsten kurzfristige Sperrung auf unbestimmte Zeit wäre die Alternative, die aber niemand ernsthaft in Betracht ziehen will. Auch liegt nun die fachliche Einschätzung der Unteren Naturschutzbehörde vor, die uns sehr wichtig war“, so Stöhr.

Die Untere Naturschutzbehörde (UNB) sei „sicherlich frei von jedem Verdacht, dass hier unnötig oder zu früh Bäume weichen müssen“, stellt der Rathauschef klar. Kurzfristig und damit noch vor der Brut- und Setzzeit müssen daher zwangsläufig dreizehn Bäume im Auftrag von UNB und Wasserverband gefällt werden. (sam)