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Konflikte unter Kameraden – Überraschungen bei den Vorstandswahlen der Okarbener Brandschützer

Karben. Mit vier Nein- und acht Ja-Stimmen sowie vier ungültigen Stimmabgaben wurde der Wehrführer und Vorsitzende der Freiwilligen Feuerwehr Okarben, Werner Becker, in seinem Amt bestätigt. Dem vorausgegangen war der Vorschlag, dass sein Sohn, Jugendwart Christian Becker, gegen den Vater antreten solle. Doch der junge Mann lehnte „aus familiären Gründen“ ab, wie er versicherte.

Vier Gegenstimmen sind zwar kein Grund zur Besorgnis, doch erklärte ein älteres Mitglied die teilweise ungute Stimmung bei den Kameraden in Okarben: „Einige Herren lassen sich von unserem Wehrführer nichts mehr sagen, akzeptieren keine Gegenworte und stimmen nun deswegen gegen ihn.“ So kam es zu einer geheimen Wahl, in der Stefan Leps als Vize-Wehrführer und Vizevorsitzender einstimmig wiedergewählt wurde. Auch Kassierer Klaus Leps, Schriftführer Ralf Wilhelm und Kulturbeauftragter Daniel Grünewald wurden ohne Gegenstimmen für weitere fünf Jahre bestätigt.

Als es zur Wahl des Jugendwartes kam, wurde der Vorschlag laut, ein nicht anwesendes Mitglied aufzustellen. Zwei Vereinsmitglieder hatten eine unterschriebene Erklärung von Robert Domesle mitgebracht. Doch für Wahlleiter und Stadtbrandinspektor Thomas Bier genügte ein Blick und ein Formfehler fiel ihm ins Auge: Die Unterschrift des Kandidaten fehlte. Somit wurde Christian Becker als Jugendwart wiedergewählt. In seinem Bericht erinnerte er an den Stadtwettkampf der Jugendwehren, den die Okärber mit Platz zwei absolvierten.

Doch es gibt auch Grund zur Sorge: Nur noch fünf Mitglieder zählt die Jugendfeuerwehr. „Das ist Besorgnis erregend und sollte sich in der nächsten Zeit ändern“, sagte Stadtbrandinspektor Bier. Wehrführer Becker erinnerte an knapp 2000 geleistete Stunden, davon 332 Stunden im Einsatz. Die meisten waren Umwelteinsätze, gefolgt von Ölspuren, einer Tierrettung und fünf Kleinbränden. Zudem ehrte Becker zwei langjährige Mitglieder. (sdr)