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Lösung für Ströbel-Areal-VT-Ingenieursbau stellt Konzept vor: 9000 m² Ladenfläche und 24 Wohnungen

Bad Vilbel. Nachdem Karl Ströbel im Jahr 2005 seine Konditorei in der Frankfurter Straße 55 – 57 aus gesundheitlichen Gründen schließen musste, fiel das 1850 Quadratmeter große Filetstück in einen langen Dornröschenschlaf. Inzwischen aber sind die Planungen schon weit gediehen. „Eine hervorragende Perspektive für die Innenstadt“ sagt Bürgermeister Thomas Stöhr – weil jetzt vier Bauvorhaben in der Innenstadt in kurzer Zeit realisiert werden können: das Ströbel-Areal, die Wohn- und Geschäftshäuser des Akzente-Vereins, die Immobilie Buntrock („Gschwilm-Haus“) – und nicht zuletzt die Neue Mitte.

„Das wird knifflig“, gibt Stöhr angesichts der vielen Baustellen in der engen Frankfurter Straße zu bedenken. Dennoch seien die Geschäftsleute froh, das nun Bewegung und Geld in die Innenstadt komme, habe er in Gesprächen mit Gewerbering und Stadtmarketing gehört. Und es zeige auch, dass die Frankfurter Straße eine attraktive Adresse sei.

Dass es während der Bauarbeiten nicht zum Chaos kommt, soll durch eine zurückversetzte Bebauung verhindert werden. Während das Ströbel-Gebäude bisher auf der Grundstückskante stand, soll das künftige Gebäude-Ensemble vier bis fünf Meter vom Gehweg entfernt sein – genug Platz auch für Baufahrzeuge. Die Kleinteiligkeit der Fassaden sei ein Wunsch der Stadt gewesen, erläutert Bauamtsleiter Erik Schächer. Sie greife das historische Bild der Frankfurter Straße mit Häusern und Hofeinfahrten auf, ganz anders als der links benachbarte Betonklotz, der seit vielen Jahren schon als Bausünde gewertet werde.

Obwohl auf dem Grundstück nur ein einziger Komplex mit Tiefgarage entsteht, sorgt eine gegliederte Gestaltung dafür, dass der Eindruck dreier Häuser entsteht – und der Blick auf die begrünte Oberseite des Parkdeck fällt. Im Parterre, auch das eine Vorgabe der Stadt, soll es durchgehende Ladenflächen geben. Die 950 Quadratmeter sind in der Fläche teilbar, sollen aber möglichst nur von einem Betreiber genutzt werden, wünscht sich VT-Geschäftsführer Karl Luwig Toth. Im ersten, zweiten und im Dachgeschoss sollen 24 Zwei- bis Vier-Zimmer-Eigentumswohnungen entstehen, deren Verkauf im April beginne. Die Flächen liegen zwischen 50 und 130 Quadratmeter. Der Preis soll 2400 bis 2500 Euro pro Quadratmeter betragen. Das erste Stockwerk soll per Aufzug barrierefrei zugänglich sein. Der Aufzug fährt auch in die Tiefgarage mit 24 Stellplätzen. Insgesamt wird es 44 Stellplätze geben.

Die Altenstädter nehmen acht Millionen Euro für das Projekt in die Hand. Die Chancen auf einen raschen Baubeginn sind günstig. Es gibt schon einen Bebauungsplan-Entwurf und auch die Offenlage wurde ohne wesentliche Einwände abgeschlossen, so Stefan Höfer vom Fachdienst für Planung.

VT-Chef Toth rechnet damit, bis Juni eine Baugenehmigung zu haben. Dann könnte der Abriss beginnen. Da gibt es viel zu tun, denn das Gelände steigt in Richtung Felsenkeller um sechs Meter an. Mit der Fertigstellung des Gebäudekomplexes rechnet Toth bis zum Winter 2012/13. Für Bürgermeister Stöhr ist die Investition ein Zeichen, „dass Investitionen trotz aller Unkenrufe in die Innenstadt fließen.“