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Nach Wetzlar und – Exkursionen des Vereins für Heimatkunde

Bad Vilbel. Nach Wetzlar führt am Samstag, 12. Mai, unter Leitung von Altlehrer und Heimatkundler Walter Heil der Ausflug des Vereins für Geschichte und Heimatpflege. Abfahrt ist um 12.30 Uhr am Kurhaus. Die Teilnahme kostet 18 Euro, inklusive Eintritte.

Erkundet wird Wetzlars Altstadt zu Fuß. Der weitgehend unbeschadet gebliebene Stadtkern bilde mit sorgsam restaurierten Fachwerkhäusern einen reizvollen Kontrast zu schönen Barockbauten aus der Reichskammergerichtszeit. Mit der über 700 Jahre alten Lahnbrücke und dem in seiner stilistischen Vielfalt einzigartigen Dom prägen sie das unverwechselbare Bild der Altstadt. Nachgespürt wird auch Goethes Spuren, der als junger Jurist auf Wunsch des Vaters 1772 in Wetzlar – der „Stadt des Rechts“ – ein Praktikum am Reichskammergericht machte. Seine unerfüllte Liebe zur Amtmannstochter Charlotte Buff und den Selbstmord des Legationssekretärs Karl Wilhelm Jerusalem verarbeitete er in dem 1774 erschienenen Briefroman „Die Leiden des Jungen Werthers“.

Eine zweite Exkursion des Vereins führt am Samstag, 2. Juni, in die Ausstellung „Cranach im Exil“ nach Aschaffenburg. Abfahrt ist um 13 Uhr vor dem Kurhaus, die Teilnahme kostet – einschließlich Führungen und Eintritt – 20 €. Lucas Cranach d. Ä. ( 1472-1553) zählt zu den bedeutendsten deutschen Renaissancekünstlern. Sein wichtigster Auftraggeber war Kardinal Albrecht von Brandenburg. Als Albrecht 1540 Halle wegen der Reformation verlassen musste, gelangten viele Kunstwerke ins „Exil“, nach Aschaffenburg. Die Gemälde, Handschriften, Goldschmiedearbeiten, Grafiken und Flugschriften stellen einen einzigartigen Kunstschatz dar, sie erzählen die Geschichte einer bewegten Epoche am Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit. Albrecht von Brandenburg und Lucas Cranach waren Schlüsselfiguren der Reformation. Cranach, Künstler, Unternehmer und Freund Luthers, lieferte in diesem ersten Medienkrieg der Geschichte die erforderlichen Bilder dazu. (sam)

Karten für beide Exkursionen im Kurhaus, Telefon (06101) 559510 und 559511, Fax (06101) 559530 sowie unter E-Mail caroline.merk@bad-vilbel.de.