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Neues Museum im Stadtkern – Die Quellenstadt wertet ihre eigene Geschichte auf • Nordbahnhof – ein ganz trauriges Bild

Bad Vilbel. Das Fachwerkhaus am Marktplatz 3 neben dem Alten Rathaus könnte das Brunnen- und Stadtmuseum aufnehmen. Diese Überlegungen des Vorstands teilte der neben Beisitzer Joachim Feuchter ebenfalls einstimmig wieder gewählte Vorsitzende Claus-Günther Kunzmann bei der Jahreshauptversammlung des Vereins für Geschichte und Heimatpflege mit.

Die Bad Vilbeler Volksbank als Eigentümerin habe klar ihre Bereitschaft bekundet, das Gebäude für diese Nutzung zur Verfügung zu stellen. Noch im Mai soll eine baurechtliche Prüfung Aufschluss darüber geben, ob in dem Haus nach notwendigen Umbauten ein Museumsbetrieb genehmigt werden kann.

Anlass zur Suche gab das wegen der Sanierung der Burg noch für Jahre geschlossene Museum. Beim Umzug in das zentral gelegene, repräsentative Fachwerkhaus mit einer nicht zu üppigen Fläche von 200 Quadratmetern könnte der Gewölbekeller des Alten Rathauses in das Konzept als Raum für Sonderausstellungen mit einbezogen werden. Darüber hinaus gibt es Überlegungen, im untersten Raum des Turms, wo der Torbogen davon kündet, dass sich dort bis 1399 der Burgeingang befand, einen Informationsraum über die hiesige Burggeschichte einzurichten.

Der Ort sei der älteste und historisch wertvollste Teil der Anlage. Der Marktplatz mit dem Museum und dem Alten Rathaus, die Burg mit diesem Schauraum, beides nicht weit vom Römer-Mosaik entfernt – das alles ergäbe ein wunderbares Bild der römischen, mittelalterlichen Brunnen- und der Stadtgeschichte, so Kunzmann. „Dazu das Hassia-Quellenmuseum und das Heimatmuseum Massenheim, das wir hoffen, nach dem Umzug des Jugendclubs in eigene Räume erweitern zu können, das ist doch eine tolle Konstellation!“

Der 430 Mitglieder starke Verein habe dazu beigetragen, dass sich die Einstellung gegenüber Denkmälern grundlegend gewandelt habe. Auch wenn in der Vergangenheit viel Historisches verschwunden sei, lege man heute Wert darauf, es schön zu präsentieren.

Allein der Nordbahnhof biete im Jahr seines 100. Geburtstags ein trauriges Bild.