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Ort der Erinnerung

TV-Halle weicht Wohnungsbau – Gutes Geschäft für alle Seiten

Der Baggerführer konnte beim Abriss auf Erinnerungen keine Rücksicht nehmen und ging gekonnt zu Werke. Foto: Kopp
Der Baggerführer konnte beim Abriss auf Erinnerungen keine Rücksicht nehmen und ging gekonnt zu Werke. Foto: Kopp

Viele Erinnerungen sind mit der Halle des TV Bad Vilbel in der Feststraße verbunden. Doch die Geschichte des im Jahre 1881 – gleichzeitig das Gründungsjahr des Turnvereins – erbauten Gebäudes endete dieser Tage.

Bad Vilbel. Die Bagger leisteten ganze Arbeit, die Wände der altehrwürdigen Halle waren schnell eingerissen. Sie musste weichen und machte Platz für drei Häuser, die hier von der Immobilienfirma Bresser + Partner errichtet werden.

Auch die Bad Vilbeler Facebook-Gemeinde hat das Thema im Vorfeld aufgegriffen. So erinnert sich etwa Sabine Linke daran, dass sie als Kind hier mit Freude geturnt hat. Unter der Anleitung des langjährigen und geschätzten Trainers Gerhard Finger. Dabei hat sie sich den Arm gebrochen. Wohl nicht das schönste Erlebnis, trotzdem blieb es unvergessen. Die Turnstunden bei dem inzwischen 75-jährigen Gerhard Finger sind bei vielen anderen Nutzern noch einprägend in Erinnerung. Die Halle hatte „gute Tage gehabt“, wurde wegen fehlender Kapazitäten auch von Schulen für den Sportunterricht genutzt.

Das letzte Kapitel für die Halle wurde Ende 2012 eingeläutet. Damals übergab der Verein das Gebäude in die Obhut der Stadt. Die tauschte das Areal gegen die ihr zugefallene Halle des Hessischen Turnerverbandes in der Huizener Straße. Ein gutes Geschäft für beide Seiten: Der Verein erhielt eine größere und moderne Sporthalle, die Stadt konnte dafür das zentral gelegene Grundstück gut verkaufen. Die Immobilienfirma Bresser + Partner baut hier nun drei Häuser mit Maisonette-, Penthouse- und Etagenwohnungen. (kop)