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Ortsbeirat will die „grüne Welle“ – Schächer: Verhandlungen mit ASV sind „zähes Geschäft“

Bad Vilbel. So einmütig fielen wieder einmal die Beschlüsse des Massenheimer Ortsbeirats aus, dass Ortsvorsteher Jörg Schatz (CDU) seinen SPD-Stellvertreter Bernd Hielscher scherzhaft für ein abweichendes Votum lobte. Strittig blieb lediglich die auf Dauerrot stehende Ampel zur Ortseinfahrt aus Richtung Nieder-Erlenbach, Ecke Hessol-Tankstelle. Diese Regelung hatte der Ortsbeirat einst erkämpft, um Schleichverkehr von der Homburger Straße fernzuhalten. Nun gebe es die Nordumgehung und auch der grüne Ortsbeirat Peter Paul fand es „sinnvoll, wenn man da durchfahren kann.“ Doch SPD-Ortsbeirat Klaus Arabin klagte, es gebe doch noch Schleichverkehr vor seiner Haustür in der Homburger: „Wenn es noch grüner wird, gibt es noch mehr Schlangen.“ Der Prüfantrag wurde mit schwarzgrüner Mehrheit angenommen.

Alle Fraktionen billigten jedoch die Forderung, die Ampeln der Nordumgehung so einzustellen, dass der Verkehr in einer Grünphase von der Büdinger Straße bis Massenheim fließen kann. Bauamtsleiter Erik Schächer, der erstmals den Magistrat im Ortsbeirat vertrat, berichtete dass die Straßenverkehrsbehörde in der vergangenen Woche Gespräche mit dem Amt für Straßen- und Verkehrswesen (ASV) führte, das sei „ein zähes Geschäft“.

Schächer will die Anregung weitergeben, dass die Beschilderung für den Durchgangsverkehr aus Nieder-Erlenbach Richtung Osten verbessert werde. Er selbst habe schon die Beschilderung Richtung Hanau gesucht und sei schließlich in Massenheim gelandet. Eine Neuschaltung der Ampeln werde aber 5000 bis 10 000 Euro kosten. Das stimme nicht, argumentierte nach der Sitzung der Massenheimer CDU-Vorsitzende Christian Große. Das Umprogrammieren der RAM-Module sei per Handgerät „in einer Stunde möglich – meine Firma macht das.“

Neben Staus und Spielplätzen regte vor allem der Vandalismus die Ortsbeiräte weiterhin auf. Die CDU fragte den Magistrat, wie der „sich wiederholende Vandalismus in der abgehängten Homburger Straße“ vermieden werden könne. Anwohner klagten in der Sitzung, die Schottersteine des Parkplatzes oberhalb des Fußballplatzes würden von Jugendcliquen als Wurfgeschosse benutzt. Rollläden und Pergolen seien kaputt, unter dem Badfenster und im Rasen lägen Steine, man habe Angst, abends von den Steinewerfern verletzt zu werden. Die Anwohner fordern, den Parkplatz zu asphaltieren.

Anfragen lässt die CDU auch, wie die wegen der Graffiti-Schmierereien vom April 2007 verurteilten Jugendlichen die Auflagen zur Beseitigung erfüllten.

Zügig arbeiteten die Ortsbeiräte den Rest der Tagesordnung ab. Einstimmig billigten sie die Erhöhung der Taxi-Kilometerpreise von 1,40 auf 1,50 Euro. Auch der CDU-Antrag zur Wiederanbringung des Verkehrsspiegels an der Ecke Breite Straße / Dorfplatz wurde einstimmig angenommen. Ein Anwohner hatte den Spiegel zuvor entfernen lassen. Nun soll ein neuer Standort gefunden werden. „Umgehend durchführen“ werde das Bauamt den Antrag, den Bordstein an der Ecke Am Wäldchen / Mittelweg so abzusenken, dass er kein Hindernis für Schulkinder ist, wie die CDU beantragte.

Der 600-Euro-Zuschuss aus dem Waldgeld für das Jubiläumskonzert des Volkschors Frohsinn ging durch. Die SPD schloss sich dem CDU-Antrag an, denn der Chor habe, im Gegensatz zu anderen Vereinen, kein Vereinsheim und werde daher finanziell unterstützt, so Bernd Hielscher (SPD). (dd)