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Plätze für Drahtesel

Ohne Dach und insgesamt zu wenig: Die Fahrradabstellplätze an den Bad Vilbeler Bahnhöfen reichen nicht aus. Foto: Kopp
Ohne Dach und insgesamt zu wenig: Die Fahrradabstellplätze an den Bad Vilbeler Bahnhöfen reichen nicht aus. Foto: Kopp

Zuweilen gibt das direkte Umfeld des Bad Vilbeler Nordbahnhofs ein recht wüstes Bild ab. Denn wer für seinen Drahtesel keinen Fahrradständer findet, kettet das Gefährt einfach irgendwo an. Doch Abhilfe kommt.

Bad Vilbel. Gemeinsam ist man stärker: Mit den Kommunen Nidderau, Niederdorfelden, Schöneck, Neu-Isenburg und Dreieich hat die Stadt Bad Vilbel beim Land Geld losgeeist. Dafür werden nun neue Fahrradständer an Bahnhöfen angeschafft.

Der Vilbeler Magistrat hatte am Montag beschlossen, unter dem Dach einer vom Regionalverband geführten Interkommunalen Zusammenarbeit an den Bahnhöfen Gronau, Nord und Süd 70 überdachte Fahrradstellplätze aufzustellen. Aktuell werden dafür Kosten von 81 000 Euro kalkuliert. Doch 60 Prozent davon soll das Land übernehmen.

Georgios Kontos, der Fahrradbeauftragte des Regionalverbands, führte danach die Verhandlungen. „Die Stadt Bad Vilbel hatte sich sehr schnell zur Mitarbeit in dieser Interkommunalen Zusammenarbeit erklärt, damit veraltete Anlagen ersetzt und neue aufgestellt werden können“, erläutert Stadtrat Jörg Frank (CDU). Konkret geht es um 30 neue überdachte Stellplätze auf der Quellenparkseite des Nordbahnhofs und zehn weitere auf der Stadtseite. 20 Stellplätze am Südbahnhof werden durch eine moderne Anlage ersetzt, neu hinzu kommen zehn Plätze am Gronauer Bahnhof. In Nidderau-Windecken werden drei bis vier Fahrradboxen aufgestellt, in Schöneck-Kilianstädten 20 Stellplätze eingerichtet, in Schöneck-Büdesheim zehn. Zehn sind es auch in Niederdorfelden.

Der Regionalverband selbst darf allerdings keine Förderanträge stellen. Deshalb hat Bad Vilbel als größte der beteiligten Städte das Kommando übernommen. „Ohne die Interkommunale Zusammenarbeit hätte Bad Vilbel keinen Antrag auf Förderung der Abstellanlagen stellen können, weil die Kosten für die Stadt unter der so genannten Bagatellgrenze liegen. Dank der Vermittlung des Planungsverbandes können die Kommunen durch ihr geeintes Vorgehen jetzt aber von den Landesmitteln profitieren“, schildert Frank.

Durch die Förderung und den Ausbau der Bike+Ride-Anlagen sollen mehr Menschen dazu bewegt werden, mit dem Fahrrad zum Bahnhof zu fahren, dann mit der Bahn weiter zu reisen und damit die Straßen zu entlasten. Sichere, überdachte und damit attraktive Fahrradabstellanlagen sind für die Förderung nachhaltiger und umweltfreundlicher Mobilität für die ersten Kilometer wichtig. Die Situation ist insoweit in Bad Vilbel sehr verbesserungswürdig.

Am Bahnhof Gronau gibt es derzeit keine Fahrradständer. Am Nordbahnhof wurden Bügel auf der Stadtseite der Bahnlinie zum Anschließen der Fahrräder aufgestellt. Allerdings fehlen dort die Überdachungen. Auf der Westseite gibt es keine Abstellplätze. Am Südbahnhof gibt es überdachte Anlagen, die aber in schlechtem Zustand sind und keine sicheren Möglichkeiten zum Abschließen bieten.

Abgesehen von der Attraktivität und der Funktionalität könnte durch eine neue Anlage viel zum Stadt-Erscheinungsbild getan werden. (kop)