Veröffentlicht am

Runderneuerung anvisiert – Evangelische Kirche in Groß-Karben soll saniert werden

Außen zieren verschiedene Grabplatten aus dem 17. und 18. Jahrhundert das unter Denkmalschutz stehende Gebäude, das dringend saniert werden muss. Foto: fau
Außen zieren verschiedene Grabplatten aus dem 17. und 18. Jahrhundert das unter Denkmalschutz stehende Gebäude, das dringend saniert werden muss. Foto: fau

Der Zahn der Zeit nagt an dem unter Denkmalschutz stehendem Gotteshaus. Die evangelische Kirche Groß-Karben muss für mindestens 1,3 Millionen Euro saniert werden.

Karben. „Wir haben beschlossen, die Kirche umfassend zu sanieren, damit kommende Generationen entlastet sind“, sagt Volker Fuchs, Vorsitzender des elf Mitglieder umfassenden Kirchenvorstandes.

Dieser beschloss im Juni, die dringend notwendige Sanierung ab Frühjahr 2015, in drei bis vier Bauabschnitten in den folgenden dreieinhalb Jahren, anzugehen. Die geschätzten Kosten der Sanierung liegen bei rund 1,3 Millionen Euro. Der größte Teil davon wird durch die Landeskirche, Zuschüsse und Eigenmittel gedeckt. Finanzieren muss die Kirchengemeinde noch einen Anteil von 325.000 Euro. Wie dies geschehen soll, darüber befindet ein „Arbeitskreis Sanierung“, der sich nach den Sommerferien konstituiert.

„In den 1960er Jahren wurden der Dachstuhl und die Mauerkrone der Außenwände bereits saniert, jedoch nicht mit dem notwendigen Umfang und Weitsicht“, bemerkt Volker Fuchs. Von außen wurde das historische Gebäude 1968 und 1988 mit neuen Außenanstrichen versehen. Risse in der Kirchendecke und an der Südwand zeigten im Inneren, dass etwas im Argen liegt.

Es fanden Voruntersuchungen im Herbst 2013 statt, zu denen auch ein Restaurator hinzugezogen wurde. „Der Mitarbeiter des Büros Klöckner untersuchte die Bauteiloberflächen im Kircheninneren. Dazu führte er Freilegungsproben durch, um die Unterkonstruktion an Wänden und Decke zu begutachten und Originalfarben zu sichern“, führte Architekt Volker Fuchs aus.

Zur Überraschung aller, legte der Restaurator an den Innenwänden sechs verschiedene Anstrichfarben frei. Wie die Begehung mit den Fachleuten, unter anderem vom für die Sanierung beauftragten Ingenieurbüro für Statik und Architektur Frischmuth aus Gelnhausen-Hailer zeigte, muss rund die Hälfte des Dachs und Teile der Dachstuhlkonstruktion, die marode sind, erneuert werden.

„Das Sparrendach und die Balkenlage bilden eine konstruktive Einheit. Das bedeutet, dass ein Teil des Deckenputzes ebenfalls erneuert werden muss. Der gesamte Umfang der Sanierung ist noch nicht absehbar“, bilanziert Fuchs. Durch Feuchtigkeit sind nach Freilegung des Lehms auf dem Dachboden Schäden an den Eichenbalken sichtbar geworden. Zum Glück für die Kirchengemeinde ist die tragende Konstruktion des Kirchturms nicht betroffen.

„Die Nutzung der Kirche wird durch diese Schäden nicht eingeschränkt. Gottesdienstbesucher sind nicht gefährdet“, betont Volker Fuchs. Und fügt hinzu: „Auf lange Sicht muss etwas unternommen werden.“ Doch das Dach und seine Konstruktion sind nicht allein sanierungsbedürftig.

Defekt sind auch die Holzrahmen der Hälfte aller Fenster. „Die Fenster und der Neuanstrich der Innenwände müssen unter denkmalpflegerischen Gesichtspunkten erneuert werden.“ Geschützt werden müssen bei dieser Maßnahme die Bürgy-Orgel und das mittelalterliche Fresko im Altarraum an der Ostseite und das Original des mittelalterlichen Altars aus Natursteinquadern.

Auch die Außenfassade der Kirche, der Sockel, die Umfriedungsmauer des Grundstückes aus Bruchsteinen und die Wege rund um die Kirche müssen saniert werden. (fau)