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Sand gegen Schlammflut – Erstklassige Wiederverwertung • Beach-Bornfest hilft gegen Hochwasser

Bad Vilbel. Der Sandstrand vom Beach-Bornfest der Freiwilligen Feuerwehr Massenheim dient nun dem Hochwasserschutz. Eine Woche, nachdem darauf um Punkte beim Beach-Volleyball-Turnier gekämpft wurde, befüllten Schwarze und Grüne vom Ortsbeirat sowie Anwohner des vor drei Wochen überschwemmten Wohngebiets am Mühlengrund Sandsäcke, schichten sie hinter einem unbebauten Grundstück im Erlenring 9 auf, um zu verhindern, dass künftig bei einem massiven Wolkenbruch erneut eine Schlammflut vom Feld übers Wohngebiet hereinbricht.

Die Gefahr sei keineswegs gebannt, berichteten die sieben Schaufler. Denn entgegen aller Bitten und Empfehlungen, wenigstens die ersten 30 Meter des angrenzenden Feldes quer zum Hang zu pflügen, habe der Pächter erneut Längsfurchen gezogen, um Salat anzubauen. Bei einem ähnlich heftigen Regenguss könne das Wasser erneut ungebremst den Berg herab ins Wohngebiet stürzen und Erdreich mitreißen. Thorsten Hering (CDU), Volker Hummel (CDU) und Peter Paul (B90/Grüne) vom Ortsbeirat sowie die stellvertretende Stadtverordnetenvorsteherin Alexandra Kunkel-Wolf (CDU), ihr Vater Eberhard Wolf und Heinz Lenz, die im Gefahrenbereich wohnen, zeigten sich verärgert über „so viel Beratungsresistenz, um nicht zu sagen Egoismus“. Ärgerlich waren sie allerdings auch darüber, dass sie nur zu sechst mit ihren Schaufeln am Sandhaufen standen, um mit Unterstützung von Steffen Laupus 1000 Sandsäcke zu befüllen. „Gerade von denen, die am lautesten gerufen haben, dass die Überschwemmungsgefahr gebannt werden muss, ist weit und breit keiner zu sehen“, stellte Wolf fest.

Bereits um 8 Uhr morgens trafen sich die Arbeiter, einerseits um das große Tagwerk zu schaffen, das sie sich vorgenommen hatten, andererseits aber auch. um der angekündigten Hitze zuvorzukommen. Keine Chance, was Letzteres betraf, denn bereits um diese Zeit strebte das Thermometer stramm der 30-Grad-Marke zu. Schweiß perlte von den Sechsen, denn in jeden der 35-Liter-Säcke passten 21 Kilogramm Sand. Insgesamt waren demnach deutlich über zwei Tonnen zu schaufeln, auf Paletten zu verladen, abzuladen und aufzuschichten. Vier Arbeitsgänge, bei denen in der Summe acht Tonnen zu bewegen waren. Ein paar helfende Hände mehr von jenen, die von dieser Knochenarbeit an vorderster Front profitieren, hätten zweifellos gut getan.

„Unsere Aktion entspricht genau dem einstimmig verabschiedeten CDU-Antrag im Ortsbeirat, eine schnelle Lösung ohne großen Kostenaufwand herbeizuführen“, erklärten Hering und Paul. Während die meisten Hausbesitzer ihre Grundstücke zum Feld hin durch eine Mauer gesichert hätten, sei das unbebaute Grundstück die Schwachstelle, durch die das Wasser ungehindert schießen könne. Deshalb habe man die Genehmigung erwirkt, es durch Sandsäcke zu sichern.

Das Beach-Volley-Feld liefere das Material praktisch frei Haus, und Ortsvorsteher Jockel Schatz (CDU) habe über die Stadt rasch die Säcke besorgt. „Ideale Umstände nicht nur für eine schnelle, sondern auch für eine billige und trotzdem sehr wirksame Lösung“, meinte Kunkel-Wolf.